Beschreibung
Der vorliegende Band will einen grundlegenden Beitrag zur aktuellen Methodendiskussion in der Literaturwissenschaft leisten. Er setzt jenseits der überholten Alternative von „Re-Philologisierung oder kulturwissenschaftlicher Erweiterung“ an und rückt die
als das Proprium der Literaturwissenschaft in den Blick.
Die versammelten Beiträge stellen zum einen grundsätzliche Überlegungen zur Methodik und den Erkenntnismöglichkeiten philologischer Lektüre an und erproben zum anderen die theoretischen Befunde in der Konfrontation mit literarischen Texten. Erste Einsicht und grundlegende These des Sammelbandes ist, dass die Philologie, die „Liebe zum Wort“, Theorie und Praxis nicht scheiden kann. Philologie wird damit zum auch theoretisch belastbaren Begriff für die Praxis der Lektüre.
Inhalt
Positionen zeitgenössischer Philologie. Zur Einleitung 1
Schwierige Texte, philologische Arbeit 15
Das athematische Lesen29
Aufmerksam für die Reste.
Gesten der Nachlese in Film, Psychoanalyse, Kulturtheorie und Dichtung 45
Geschichtsphilologie der Lumpensprache:
Erzählung und Methode bei Walter Benjamin 59
Hermeneutische Interpretation und digitale Analyse:
Versuch einer Verhältnisbestimmung 77
Rhetorik und Hermeneutik: Eine alte Beziehung aufs Neue betrachtet 101
Zur Kreativität philologischer Erkenntnis in komparatistischer Absicht 117
Das Subjekt der Lektüre.
Überlegungen zu einer Poetik des Lesens im Ausgang von Hölderlin 125
Die Reduktion des Lesens 135
Deuten, Erraten, Übersetzen: Über die Dreiseitigkeit des Lesens 151
Philologische und poetische Relativität:
Von Kafka über Brod und Politzer zu Einstein und Bachtin 165
Gertrude Stein. The Problem with Mimesis 191
Die Lupe des Philologen. Lektüren in Victor Klemperers LTI 207
Zu den Autorinnen und Autoren 233