Ein immer noch fremd anmutendes, von Kriegen und Katastrophen zerklüftetes Gebiet beginnt östlich von Deutschland und erstreckt sich über Russland bis zum Orient. Navid Kermani ist entlang den Gräben gereist, die sich gegenwärtig in Europa neu auftun: von seiner Heimatstadt Köln nach Osten bis ins Baltikum und von dort südlich über den Kaukasus bis nach Isfahan, die Heimat seiner Eltern. Mit untrüglichem Gespür für sprechende Details erzählt er in seinem Reisetagebuch von vergessenen Regionen, in denen auch heute Geschichte gemacht wird. Besonders kleinteilig geschieht dies natürlich in der Kaukasusregion, wo jeder Staat Gebietsansprüche an den Nachbarn hat. Dies alles ist Europa, bis zum Grenzübertritt in den Iran und uns doch reichlich fern.
Kermani gelingt es, unseren Blick zu weiten.
Immerhin ist Georgien als Aspirant auf Mitgliedschaft in EU und NATO Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse.