Beschreibung
In jeder Familie auf den beiden Nordfriesischen Inseln Amrum und Föhr finden sich ein oder sogar mehrere Auswanderer. Statt in das nahe gelegene Hamburg zu ziehen, gingen viele von Ihnen gingen in den 1950er und 1960er Jahren für einige Zeit nach New York, um dort „gutes Geld“ zu verdienen – zum Beispiel im Deli, einem der vielen kleinen Lebensmittelgeschäfte, die es in „Big Apple“ auch heute noch an jeder Ecke gibt.Obwohl sie wenig Englisch sprachen, mussten sie vom ersten Tag an die Kundschaft bedienen. Chefs und Kollegen kannten dabei kein Pardon: „Get out – sink or swim“ – „Los, schwimm oder geh unter“. Manche der Nordfriesen kauften später sogar einen eigenen Laden. Zahlreiche Erinnerungsstücke daran, wie der erste verdiente Dollar oder das Rezept für den hausgemachten Kartoffelsalat, haben sie bis heute aufbewahrt. Nach einigen Jahren kehrten die „Auswanderer auf Zeit“ zurück auf die Inseln, aus Heimweh, um ihre Familien zu unterstützen oder den elterlichen Hof zu übernehmen.Von sechs spannenden Lebenswegen von Amrum und Föhr nach Amerika und zurück erzählte die Sonderausstellung „Nach New York: ‚In Hamburg kannten wir doch keinen.’ Aus- und Rückwanderer von Amrum und Föhr“ im Herbst 2011 im Deutschen Auswandererhaus. Ergänzend dazu entstand dieses Buch, das dieses ungewöhnliche Kapitel deutscher Auswanderungsgeschichte wieder aufleben lässt.
Uun arke familje üüb Feer an Oomram jaft at een of sogoor muaren, wat ütjwaanert san. Man uunsteed diarför bluat efter Hamborig tu tjin, san fölen uun a 1950er an 1960er auer tu New York gingen, am diar jil tu fertiinin. Diar haa’s do t. b. uun en stoor werket, huar ham iidjwaaren kuupe küd, an wat ham uk noch daaling uun „Big Apple“ bi arke huk fant.Uk wan’s noch ei föl ingelsk küd, skul jo al faan a iarst dai uf uun a kunden betiine. Hör chefs an koleegen hed ei föl mäliisen: „Get out – sink or swim“ – „Nü man tu, sweem of gung oner“. Högen faan döndiar nuurdfresken keeft jo leederhen sogoor salew en stoor.An bit daaling haa’s en hiale rä saagen, wat tu detdiar tidj hiar, apwaaret, so üüs a iarst fertiinet dooler of en resept för en aanjmaageten eerdaapelsaloot. Efter hög juaren kaam dön „ütjwaanerer üüb tidj“ weler tüs, auer jo lingen efter aran hed, am hör familjin bitustunen of am det büürsteed faan a aalern tu auernemen.Am seeks faan döndiar intresant leewentswaier, wat faan Feer an Oomram auer tu Ameerika an weler turag feerd, ferteld det ütjsteling „Nach New York: ,In Hamburg kannten wir doch keine.‘ Aus- und Rückwanderer von Amrum und Föhr“ uun a harewst 2011 uun’t „Deutsche Auswandererhaus“. Tu detdiar ütjsteling, wat en üngewöönelk kapitel faan a tjiisk ütjwaanererhistoore weler aplewe leet, as detheer buk entstenen, huaruun ham noch muar diaram tu weden fu kön.
Autorenportrait
Heike Götzstammt aus Grimmen in Mecklenburg-Vorpommern. Nach dem Lehramtsstudium 1989 der ersehnte Wechsel in die Medien: Erst als Nachrichtensprecherin zum Jugendradio DT64, dann als Volontärin, später als Moderatorin und Reporterin zum Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg. Seit dem Start im Jahre 1999 moderiert Heike Götz die NDR-Sendung „Landpartie – Im Norden unterwegs“. Für viele Zuschauer ist sie die „Frau mit dem Fahrrad“, die auf ihren Streifzügen durch das NDR-Sendegebiet mit interessanten Menschen über Arbeit und Alltag spricht. Sie erfährt dabei viel über regionale Spezialitäten und das Leben auf dem Land.Darüber hinaus moderiert sie verschiedene andere Sendungen im NDR-Fernsehen sowie zahlreiche Veranstaltungen. Heike Götz ist Autorin des Buches „Meine Landpartie“. Christiane Grevewurde in Duisburg geboren. Nach dem Abitur macht sie ein Maskenbildnervolontariat am Stadttheater Oberhausen. Im Anschluss arbeitete sie in Paris und in Florenz. Zurück in Deutschland arbeitete sie in Hamburg als freie Maskenbildnerin und studierte an der Universität Hamburg Sprachlehrforschung, mit dem Schwerpunkt Deutsch als Fremdsprache, und französische Literaturwissenschaft. Sie arbeitete als Lehrerin in der Erwachsenenbildung, machte Übersetzungen für Synchronfassungen und ist tätig als Maskenbildnerin.Christiane Greve und Heike Götz verbindet eine langjährige Freundschaft. Seit Sommer 2009, als sie gemeinsame Dreharbeiten auf die Insel Föhr führten, haben sie sich intensiv mit dem Thema der Aus- und Rückkehrer von Föhr und Amrum beschäftigt. Gemeinsam schrieben sie dieses Buch und waren Ideengeber für die Sonderausstellung „Nach New York: ‚In Hamburg kannten wir doch keinen.’ Aus- und Rückwanderer von Amrum und Föhr“, die die sechs Porträts mit Erinnerungsstücken, Fotos und Hörbeispielen darstellte.Katrin Quirinwächst in Potsdam auf. Nach dem Studium der Jüdischen Studien, der Neueren Geschichte und Literaturwissenschaft arbeitet sie in der Moses Mendelssohn Akademie in Halberstadt sowie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kompetenznetz Jüdische und Rabbinische Studien an der Universität Potsdam.Seit Juni 2006 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Auswandererhaus Bremerhaven und leitet die Sammlung und Recherche. Schwerpunkte ihrer Arbeit ist neben der Biographieforschung die jüdische Auswanderung.Stefan Volkwurde in Münster geboren. Nach einer Fotografenlehre studierte er Fotodesign an der FH Bielefeld. Stefan Volk lebt in Hamburg und arbeitet in den Bereichen Reportage, Reise und Portrait. Die Sonderausstellung war die dritte Zusammenarbeit mit dem Deutschen Auswandererhaus nach „Lena. Portrait einer deutsch-russischen Auswanderung 2003-2008“ und seinen Fotos zu „Auf der Flucht. Sieben Lebenswege nach Deutschland 1980–2010“.Im Oktober 2010 besuchen Katrin Quirin und Stefan Volk für zehn Tage die Nordfriesischen Inseln Amrum und Föhr. Während ihres Aufenthaltes interviewt Katrin Quirin sechs Auswandererfamilien, die zurückgekehrt sind. Stefan Volk porträtiert diese ausgewählten Insulaner. Es sind die Recherchen für die Sonderausstellung „Nach New York: ‚In Hamburg kannten wir doch keinen.’ Aus- und Rückwanderer von Amrum und Föhr“, die im Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven vom 14. Februar bis zum 30. November 2011 zu sehen war.