Beschreibung
Die Sonne wird immer größer, die Stadt immer stiller. Das Wasser steigt, See und Meer verschmelzen zum Seemeer. Jeden Tag zwängen sich mehr Menschen in die Raumfähre, die sie nach Belgador bringen soll, einem Garten Eden, von dem niemand eine Vorstellung hat. Nur Simon und eine Handvoll sympathisch skurriler Gestalten denken nicht im Traum ans Fortgehen, obwohl schon der Fisch zum Sauerkraut fehlt, weil sich inzwischen auch der Fischer davongemacht hat. Simon ist der Laternenanzünder der Stadt, die Stück um Stück vom Urwald überwuchert oder von der Wüste verschluckt wird. Doch eines Tages findet er im Seemeer, angespült in einem Boot, ein stummes Kind. Der Kleine wächst Simon schnell ans Herz, er lehrt ihn den Umgang mit den Menschen und die Sprache. X wie Dictionnaire ist eine Parabel über die Liebe und das Loslassen, über die Funken der Hoffnung in einer Welt, die dem Untergang geweiht scheint.
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Autorenportrait
Marie-Jeanne Urech: 'Ich kam am 4. Juni 1976 in Lausanne zur Welt, wog 3,7 kg und maß 48 cm. Im Laufe der Jahre habe ich zugelegt und meine Taschen gefüllt mit einem Legoland-Führerschein, einem orangen Judogürtel, einem Zertifikat in Notenlesen, einem Lizenziat in Sozialwissenschaften der Universität Lausanne und einem Regiediplom der London Film School. Ich habe drei Dokumentarfilme gedreht, viermal so viele Bücher geschrieben, wurde in mehrere Sprachen übersetzt und rechne Prozente unverdrossen mit dem Dreisatz aus, was mein Gehirn olympisch fit hält.'
Rezension
»Ein bittersüßer Text, eine fast fröhliche und zutiefst poetische Apokalypse. Ein schönes Versprechen, eines von denen, die uns versichern, dass am Ende alles gut wird.«
Valentine Costantini, ActuaLitté
Leseprobe
'Seine Bibliothek war überschaubar. Das meiste Liebesromane, in Wartesälen, von öffentlichen Bänken und in Schankräumen aufgesammelt, das wenigste zu Ende gelesen. Man vergaß sie vorher. Simon begann immer mit dem Schluss, damit der nicht umsonst geschrieben war. Er wählte einen Krimi, einen seiner liebsten, und setzte sich neben den Kleinen. Er las ihm einen Absatz vor, lief dabei mit dem Finger die Wörter entlang und setzte die Silben gut voneinander ab. Dann reichte er ihm das Buch. Worauf wartete er? Dass der Kleine mit sicherer Stimme weiterlas? Dass er in die Geschichte ab- und erst in tiefer Nacht mit dem Namen des Mörders auf der Zunge wieder auftauchte? Der Kleine fing an, auf dem Kanapee auf und ab zu hüpfen, und die Bücher hüpften fröhlich mit. So brachte man den Kindern also nicht das Lesen bei.'