Beschreibung
Das bisherige Fehlen systematischer Studien zu den religiös motivierte Unruhen in der spätantiken Gesellschaft muß angesichts der Aufmerksamkeit, die vor allem christliche Autoren diesen Vorfällen schenkten, erstaunen. J. Hahn untersucht nun in seinem Buch religiöse Unruhen als ein Phänomen des gesellschaftlichen Lebens. Seine These: Die Eskalation religiöser Differenzen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die das öffentliche Leben nachhaltig zu bestimmen vermochten, wurzelt in der Spätantike nicht in einfachen, kurzfristigen religiösen Konflikten. Vielmehr kommt in diesen Gewaltausbrüchen ein Bündel andersgearteter Ursachen und Spannungen zum Ausdruck. Diese sind auf gesellschaftliche, wirtschaftliche, ethnische und andere Interessengegensätze, Machtkonflikte oder Verwerfungen in der betreffenden lokalen Gesellschaft zurückzuführen. Sie gelangen unter vordergründig religiösen Motiven zur Austragung.
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Rezension
"Mit seinen Fallstudien zum gewalttätigen Vorgehen gegen das Heidentum und den dahinter stehenden gesellschaftlichen und ökonomischen Spannungen bietet Hahn einen zuverlässigen Einblick in eine ganze Reihe von miteinander verknüpften Problemen des christlichen Imperiums, so daß sein Buch in der althistorischen Forschung und benachbarten Disziplinen mit Sicherheit große Anerkennung und Verbreitung finden wird." Monika Schuol in: H-Soz-u-Kult, November 2004 "Die Stärke der Arbeit liegt vor allem in ihrer argumentativen Kraft, mit der sie die Hauptthese - religiöse Konflikte sind nur Erscheinungsformen tiefersitzender gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Spannungen - einerseits, die Fallbeispiele andererseits entfaltet. Hier öffnet sie die Augen für andere Sehweisen der Strukturen und Ereignisse." Ernst Baltrusch in: Historische Zeitschrift 280, 3/ 2005 "Hahn's book contains numerous important observations and his treatment of the examples chosen is, on the whole, impeccable." Wolfram Kinzig in: Ecclesiastical History, 59/1, Januar 2008 "[Es] gelingt dem Autor, dem Leser eine lebendige und eindringliche Darstellung zu vermitteln. Der reiche Anmerkungsapparat, die vielfältigen Quellenzitate in griechischer, lateinischer und koptischer Sprache sowie die umfassende Bibliographie stellen den auch "packend" zu nennenden Duktus der Untersuchung auf ein wissenschaftlich gründlich und fest gefügtes Fundament. Ein Werk, das mit Begeisterung aufgenommen werden darf." Joachim Losehand in: TYCHE - Beiträge ur Alten Geschichte, Bd. 21/ 2006
Leseprobe
I. Alexandria II. Antiochia III. Gaza IV. Schenute, das Weiße Kloster und das Heidentum im Nomos von Panopolis V. Zusammenfassung VI. Appendices 1. Wann wurde das Sarapeion zerstört? 2. Die Vita Porphyrii des Marcus Diaconus: Zu Authentizität, Textüberlieferung und historischem Gehalt einer hagiographischen Quelle 3. Schenute und Nestorius: Historie und Hagiographie in Oberägypten 4. Prosopographisches zum Umfeld Schenutes: Caesarius, dux et comes Thebaidis
Inhalt
I. Alexandria II. Antiochia III. Gaza IV. Schenute, das Weiße Kloster und das Heidentum im Nomos von Panopolis V. Zusammenfassung VI. Appendices 1. Wann wurde das Sarapeion zerstört? 2. Die Vita Porphyrii des Marcus Diaconus: Zu Authentizität, Textüberlieferung und historischem Gehalt einer hagiographischen Quelle 3. Schenute und Nestorius: Historie und Hagiographie in Oberägypten 4. Prosopographisches zum Umfeld Schenutes: Caesarius, dux et comes Thebaidis