Beschreibung
Ismail Kadare, der 'Homer Albaniens', vermischt Mythos und Geschichte. Hintergründig lakonisch und raffiniert. Ein kleiner Beamter, der noch nie eine unverschleierte Frau gesehen hat, soll auf Befehl des Sultans eine halbe Million Schleier in die unterworfenen Provinzen auf dem Balkan bringen. Die Schönheit der Frauen, die ihre Gesichter nicht verstecken, erschüttert sein Weltbild, und ein gefährlicher Kummer schleicht sich in sein Herz. In drei außerordentlichen Erzählungen wird die grausame Logik totalitärer Macht offenbar, die bis in die kleinsten Winkel des osmanischen Reiches hineinwirkt, ob sie nun die seelischen Regungen des Einzelnen ausspäht, oder gleich die gesamte Elite eines rebellischen Satellitenstaates auslöscht.
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Autorenportrait
Ismail Kadare, Albaniens berühmtester Autor, wurde 1936 im südalbanischen Gjirokastra geboren. Er studierte Literaturwissenschaften in Tirana und Moskau. Seine Werke wurden in vierzig Sprachen übersetzt, er gilt seit Jahren als Anwärter auf den Literaturnobelpreis. 2005 erhielt Kadare den Man Booker International Prize. 2015 wurde er mit dem Jerusalem Prize ausgezeichnet. Er ist Mitglied der französischen Ehrenlegion und lebt heute in Tirana und Paris.
Rezension
Er zeichnet seine Figuren einfühlsam, zu Realität mischt sich märchenhaft orientalische Erzähllust.
Die suggestiv erzählten Geschichten sind eine aparte Mischung aus ›Tausendundeiner Nacht‹ und politischer Konterbande.
[…] erweist sich Kadare darin als feinsinniger, weiser Beobachter.
Ismail Kadare ist einer der großen europäischen Erzähler unserer Zeit.
Mit stupender Wort- und Bildkraft, profundem historischem Wissen und Sinn für das Tragische, aber auch Abgründig-Komische der Vorgänge.[…]
Dabei erzählt er mit Spannung und auch einem gewissen hintergründigen, fast zynischem Witz, der am Ende fast grausam konterkariert wird.
Großartig ist Kadare immer dann, wenn er sich aus dem konkret Historischen löst, wenn seine klaustrophobischen, albtraumhaften Innenräume etwas Dämonisches, Existentielles gewinnen.
es sind die feinen Figurencharakterisierungen und die mitunter phantastischen Geschichten, die den anhaltenden Reiz dieser funkelnden Prosa ausmachen.
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Schlagzeile
Ismail Kadare, der 'Homer Albaniens', vermischt Mythos und Geschichte. Hintergründig lakonisch und raffiniert.