Beschreibung
Ausgezeichnet mit dem PRIX FEMINA ETRANGER 2021Fünf Jahre war der Autor Ahmet Altan - das Gesicht der türkischen Opposition - eingekerkert. Aber seine Sehnsucht nach Leben wurde zu seinem Rettungsanker, und jede Zeile, die er im Gefängnis schrieb, zeugt davon, in seinen Essays im 2018 erschienenen Band 'Ich werde die Welt nie wiedersehen' ebenso wie in seinem neuen Roman.Hayat ist eine lebenskluge Frau. Ihre Erfahrungen haben sie eigenwillig und stark gemacht. Hin und wieder tritt sie im TV als Tänzerin auf. Ihr begegnet ein junger Literaturstudent, der als Claqueur im Fernsehstudio arbeitet. Aber da ist auch die neugierige und kluge Studentin, die mit ihm zusammen im Ausland das Glück suchen will. Sie alle stehen am Scheideweg, schweben im Ungewissen und finden in der Türkei keinen Halt. Altan schildert ein genaues Bild seines Landes, das der jüngeren Generation ihre Zukunft stiehlt und die ältere fallen lässt. Vor dem düsteren Hintergrund vibriert der Roman von einer Sehnsucht nach Freiheit, die die Leser*innen unmittelbar ansteckt: Hayat heißt Leben.
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Autorenportrait
Ahmet Altan, geboren 1950, ist mit seinen Romanen und Essaybänden in Millionenauflage einer der erfolgreichsten Schriftsteller der Türkei. Und einer der bekanntesten Journalisten des Landes. Seine kritische Berichterstattung brachte ihn immer wieder in Konflikt mit der Regierung. Ahmet Altan arbeitete als Kolumnist für zahlreiche namhafte türkische Medien und gründete 2007 die Zeitung >Taraf<. Sie wurde nach dem vereitelten Putschversuch vom 15. Juli 2016 verboten, Ahmet Altan zusammen mit seinem Bruder Mehmet Altan festgenommen. Nach der Festnahme der Altan-Brüder und weiterer türkischer Journalisten und Schriftsteller protestierten bekannte Autoren, Künstler und Verleger in einem offenen Brief gegen die 'Vendetta gegen die klügsten Denker und Autoren des Landes'. Zu den Unterzeichnern gehörten u.a. die Nobelpreisträger Orhan Pamuk, Herta Müller und J.M. Coetzee sowie die Autoren Elena Ferrante, Roberto Saviano und Günter Wallraff. Am 16. Februar 2018 wurde Ahmet Altan zu lebenslanger Haft verurteilt, aber im April 2021 aufgrund internationalen Drucks freigelassen. 2019 erhielt er den Geschwister-Scholl-Preis. Für seinen neuen Roman 'Hayat heißt Leben' wurde Ahmet Altan 2021 mit dem Prix Fémina Etranger in Frankreich ausgezeichnet.
Rezension
eine sehnsüchtige Ode an die Offenbarungen der Liebe und an wundervolle Momente [...], die das Leben lebenswert und den verlustreichen Kampf gegen staatliche Willkür erst erstrebenswert machen.
Was den Roman auszeichnet, ist seine Vielschichtigkeit. Da ist die Ebene der Leidenschaft [...] Zunehmend in den Vordergrund drängt die politische Ebene. [...] Schließlich verhandelt Altan auch sein eigenes Handwerk, die Literatur.
Mit Nachdruck ruft Altan dazu auf, wach zu bleiben, und entlässt einen atemlos zurück in die eigene Realität.
›Hayat heißt Leben‹ ist eine innige Liebeserklärung an die Freiheit, das Schreiben und die Literatur. Sprachgewaltig und temporeich, voller Vertrauen in das Leben und die Kunst.
Ahmet Altan hat, trotz aller Wehmut, einen angriffslustigen und aufmunternden Roman verfasst [...]
Ahmet Altans in Haft entstandener Roman ›Hayat heißt Leben‹ erzählt von staatlicher Willkür und vom Freiraum der Literatur.
›Hayat heißt Leben‹ ist ein von der Sehnsucht diktierter Roman, der aus der Unfreiheit heraus die Unabhängigkeit feiert und Vitalität.
Ahmet Altan hat mit seinem Helden eine fast exemplarische Figur der aktuellen türkischen Gesellschaft geschaffen, eine die hin- und hergerissen ist zwischen Liebe und Vernunft
Ahmet Altan erzählt in einem ruhigen, sehr klaren Tonfall und zugleich mit großer Intensität von einem Land, das seinen Kindern die Zukunft raubt.
[ein] Buch über Liebe, Freiheit und Literatur
Schlagzeile
'Ein großer Humanist, der den Glauben an Freiheit und Gerechtigkeit nicht aufgibt.' Niels Beintker, Bayerischer Rundfunk