Magie und Liminalität
seiðr in der altnordischen Überlieferung, Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 122, Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 122
Erschienen am
12.10.2020, 1. Auflage 2020
Beschreibung
Unter den zahlreichen Erscheinungsformen der Magie in den altnordischen Quellen wird seiðr besonders hervorgehoben, da er mit einem Verstoß gegen die in der altnordischen Gesellschaft vorherrschenden Geschlechterkonventionen konnotiert wird. Doch ist dies längst nicht die einzige Grenzüberschreitung, mit welcher seiðr assoziiert ist. Vielmehr steht der seiðr-Komplex auf vielfältige Weise mit dem Phänomen der Liminalität in Verbindung: Das Übertreten von Grenzen - zwischen dem Diesseits und der Anderwelt, zwischen Fremd und Vertraut, Mensch und Tier, Männlich und Weiblich - sowie die Unterminierung der dazugehörigen Kategorien sind elementare und bis in alte Überlieferungsschichten zurückreichende Merkmale des seiðr, die in den erhaltenen Texten jedoch nur mehr bruchstückhaft erkennbar werden. Die vorliegende Arbeit spürt diese Mosaikteile innerhalb von seiðr-Episoden der altnordischen Literatur sowie im Mythos der beiden göttlichen seiðr-Meister Óðinn und Freyja auf und rekonstruiert, welche gedanklichen Konzeptionen hinter der Verbindung von seiðr und Liminalität stehen.
Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
Walter de Gruyter GmbH
De Gruyter GmbH
productsafety@degruyterbrill.com
Genthiner Strasse 13
DE 10785 Berlin
Autorenportrait
Christina Kunstmann, Ludwig-Maximilians-Universität München, Germany.