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Der Fahrende Schüler als prekärer Typus

Zur Genese literarischer Tradition zwischen Mittelalter und Neuzeit, Deutsche Literatur. Studien und Quellen 39

Erschienen am 18.01.2021, 1. Auflage 2021
109,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783110708073
Sprache: Deutsch
Umfang: IX, 712 S., 9 s/w Illustr., 9 farbige Illustr., 9
Format (T/L/B): 4.5 x 24.4 x 17.7 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Fahrende Schüler und Scholaren des Mittelalters erwecken die Vorstellung junger, lustiger Wandersleute. Doch dieser Zusammenhang erweist sich als Imagination, die auf lange wirkmächtigen literarischen Traditionen beruht. Nachdem der Fahrende Schüler als historischer Mythos enttarnt und in die Zuständigkeit der Literaturgeschichte verschoben wurde, fragt die Studie weniger nach der historischen Existenz studentischer Mobilität als nach ihren narrativen Formen und Funktionen. Den Ausgangspunkt der Untersuchung markiert ein Stereotyp, das sich im frühneuzeitlichen Gauner- und Bettlerdiskurs manifestiert. Als literarisches Muster ist es jedoch bereits im Mittelalter sichtbar, z.B. in der Darstellung von Vaganten in den Carmina Burana, in Versnovellen oder im Universitätsrecht. Auf diesen Konstellationen beruhen die Transformationen des Figurenmusters in gelehrten und schwankhaften Texten des 16. und 17. Jahrhunderts (z.B. Hans Sachs), bis der Historismus dann eigene mittelalterliche Traditionen erfindet. Durch die Analyse einer longue durée vom 12. bis ins 19. Jahrhundert entwirft die Studie ein facettenreiches Panorama eines komplexen Phänomens und ermöglicht einen Brückenschlag zwischen Literatur- und Geschichtswissenschaft.

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Autorenportrait

Philip Reich, Ludwig Maximilian University, Munich, Germany

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