Beschreibung
Entdecken Sie eine weitere Facette des vielschichtigen Werks von Nobelpreisträger Abdulrazak Gurnah: Die verschlungene Lebens- und Fluchtgeschichte zweier Menschen aus Sansibar - ergreifend, zeitlos und so wahrhaftig wie das Leben selbst Es ist ein später Novembernachmittag, als Saleh Omar auf dem Flughafen Gatwick landet. In einer kleinen Tasche, dem einzigen Gepäck, das der Mann aus Sansibar bei sich trägt, liegt sein wertvollster Besitz: eine Mahagonischachtel mit Weihrauch. Eben noch war Omar Inhaber eines Geschäftes, er besaß ein Haus, war Ehemann und Vater. Jetzt ist er ein Asylbewerber, und Schweigen ist sein einziger Schutz. Während Omar von einem Beamten ins Verhör genommen wird, lebt nicht weit entfernt, zurückgezogen in seiner Londoner Wohnung, Latif Mahmud. Auch er stammt aus Sansibar, hatte jedoch bei der Flucht aus seiner Heimat einst den Weg über den 'sozialistischen Bruderstaat' DDR gewählt. Als Mahmud und Omar Jahre später in einem englischen Küstenort aufeinandertreffen, entrollt sich beider Vergangenheit: eine Geschichte von Liebe und Verrat, von Verführung und Besessenheit, und von Menschen, die inmitten unserer wechselvollen Zeit Sicherheit und Halt suchen. Ein differenzierter Blick auf die Themen Exil und Erinnerung, so bewegend wie meisterhaft erzählt.Im Original 2002 erschienen, wurde 'Ferne Gestade' für den Booker-Preis nominiert. Jetzt liegt der Roman erstmals wieder in der Übersetzung von Thomas Brückner auf Deutsch vor, durchgesehen und mit einem erläuternden Glossar.'Von den ersten Zeilen an weiß man, dass man sich in den Händen eines echten Schriftstellers befindet, eines Menschen, der etwas über die Welt zu sagen hat.' The Observer
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Autorenportrait
Abdulrazak Gurnah (geb. 1948 im Sultanat Sansibar) wurde 2021 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Er hat bislang zehn Romane veröffentlicht, darunter 'Paradise' (1994; dt. 'Das verlorene Paradies'; nominiert für den Booker Prize), 'By the Sea' (2001; 'Ferne Gestade'; nominiert für den Booker Prize und den Los Angeles Times Book Award), 'Desertion' (2006; dt. 'Die Abtrünnigen'; nominiert für den Commonwealth Writers' Prize) und 'Afterlives' (2020; dt. 'Nachleben'; nominiert für den Walter Scott Prize und den Orwell Prize for Fiction). Gurnah ist Professor emeritus für englische und postkoloniale Literatur an der University of Kent. Er lebt in Canterbury. Seine Werke erscheinen auf Deutsch im Penguin Verlag.
Rezension
»Im Roman „Ferne Gestade“ summieren sich Gurnahs Lebensthemen zur vielschichtigen Meistererzählung.«
»„Ferne Gestade" ist ein filigran konstruierter, schmerzlich schöner Roman, der uns Dinge zeigt, vor denen wir allzu oft die Augen schließen.«
»Fesselnd der Einblick in Ostafrikas multikulturelle Gesellschaft und ihre politischen Verwerfungen; großartig die Figurenzeichnung, das allgemein Menschliche, die Einsicht, wie Menschen einander belügen, betrügen, misshandeln und trotz allem zueinanderfinden können.«
»Gurnah durchdringt hier die Schicksale von Geflüchteten präzise und mitfühlend, gerade in der Kluft zwischen den Kulturen und Kontinenten.«
»›Ferne Gestade‹ ist ein hochkomplexer, schattierungsreicher Roman über die Verheerungen des Kolonialismus«
»Ein vielschichtiges, Jahrhunderte durchquerendes literarisches Gesamtkunstwerk, soghaft, spannend, sarkastisch – einfach genial.«