Beschreibung
Europas Kriege haben die Welt verändert. Kriege erzwangen seine Vorherrschaft in der Welt, Kriege beendeten sie. Kriege waren die Geburtshelfer von Nationen und Nationalstaaten, Kriege verhalfen Revolutionen zum Erfolg. Warum die Menschen immer wieder auf Krieg und Gewalt setzten, um ihre Ziele zu erreichen, davon handelt das Buch des renommierten Historikers Dieter Langewiesche. Dass der Krieg eine historische Gestaltungskraft ersten Ranges ist, gehört zu den unbequemsten Wahrheiten der Geschichte. Und sie ist weiterhin aktuell. Nicht nur gibt es immer noch Kriege auf der Welt, selbst "humanitäre Interventionen" oder der Kampf gegen den Terror kommen ohne kriegerische Einsätze nicht aus. Warum aber greifen Menschen und Staaten überhaupt zum Mittel des Krieges? Wie haben Kriege Wandel ermöglicht oder verhindert? War der Krieg im europäischen Laboratorium der Staats- und Gesellschaftsordnungen sogar unverzichtbar? Der Tübinger Historiker Dieter Langewiesche beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit diesen Fragen und legt nun eine grundlegende Analyse vor, in der es nicht um Pulverdampf und Schlachtenlärm geht, sondern um den Ort des Krieges in der Geschichte der Moderne.
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Autorenportrait
Dieter Langewiesche ist Professor em. für mittlere und neuere Geschichte an der Universität Tübingen. 1996 erhielt er den Leibniz-Preis.
Rezension
"Eine beeindruckende Synthese seiner langjährigen Arbeit zu den Themen Nation und Nationalstaat.“
"Bis 1945 bedeutete die Gründung und Absicherung eines Nationalstaates stets, Krieg als politisches Mittel zu bejahen und einzusetzen. Warum dies so war, ja sein musste, was dieser Zusammenhang sowie der Krieg insgesamt bewirkten und warum sich dies nach dem Zweiten Weltkrieg derart radikal änderte, all dies wird in diesem brillanten Buch mittels der stringenten Gedankenführung und schnörkellosen Sprache seines Autors beeindruckend dargestellt.“
"In globaler Perspektive beschreibt der Autor souverän auch den Funktionswandel von Kriegen - ohne die Hoffnung aufzugeben, die Welt könne einmal ohne sie bestehen."
"So souverän, wie hier durch kluge Argumentation eine Metaebene gegenüber dem verbissenen Streit der wissenschaftlichen und politischen Kontrahenten gewonnen wird, ist auch der Umgang mit der gesamten Stoffmasse, die Langewiesche in seinem opus magnum bewältigt."
"Eine umfassende Analyse.“
"Ein extrem lesenswertes und zum Weiterdenken anregendes Buch.“
"Eine differenzierte Analyse europäischer Kriege, ihrer Typen und Entwicklungen seit dem 18. Jahrhundert."
"Augenöffnend!"
Inhalt
Inhalt
Vorwort
I. Einführung:Ohne Krieg kein Fortschritt – Kontinuität im Denken und Handeln
1. Immanuel Kant: Zur Notwendigkeit des Krieges in der Philosophie des Friedens
2. Fragen an die Geschichte
3. Nation und Nationalstaat: Fortschritt als Kriegsgeschöpf
4. Revolution: Krieg durchbricht Fortschrittsblockaden
5. «Humanitäre Intervention» – Die Rückkehr des Krieges als Fortschrittskraft im Denken und Handelnder Gegenwart
II. Europas Weltkriege gestalten die globale Ordnung(18.–20. Jahrhundert)
1. Europas Kriege in der Welt: 18.Jahrhundert
2. Die napoleonische Ära:Kampf gegen eine kontinentaleuropäische Hegemonialmacht
3. Das Jahrhundert Europas 1815–1913
4. Der Ort des Ersten Weltkriegs in der Geschichte der Kriege
5. Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen
6. «Krieg gegen Terror» – eine neue Form von globalem Krieg?
III. Ohne Krieg keine erfolgreiche Revolution
1. Revolutionsmodelle: friedliche Revolution – Verfassungs- und Nationalrevolution – bolschewistische Revolution
2. Nationale Verfassungsrevolutionen – der Krieg im europäisch-nordamerikanischen Revolutionsmodell
3. Internationale Voraussetzungen für erfolgreiche Nationalrevolutionen im 19.Jahrhundert
4. Erster Weltkrieg – Kriegsniederlage, Revolution und Bürgerkrieg gestalten die Zukunft: Russland,Deutschland, Türkei
IV. Ohne Krieg kein Nationalstaat und keine Nation
1. Idee Nation – warum ist sie so erfolgreich?
2. Krieg in der Entstehung europäischer Nationalstaaten – historische Muster
V. Ohne Krieg kein Kolonialreich und keine Dekolonisation
1. Die «guten Despoten» aus Europa – John Stuart Mill und Alexis de Tocqueville
2. Entwicklungsmuster
3. Kriege in kolonialen Räumen
4. Kolonialkriege in Afrika – ein deutscher Sonderweg des Genozids?
VI. Rückblick und Ausblick
1. Das europäische 19.Jahrhundert – Versuch einer globalen Ortsbestimmung mit dem Wissen des 20.Jahrhunderts
2. Europa als nationalpolitisches Laboratorium in der Gegenwart – Die Europäische Union als Ende des Europas der Kriege?
Anhang
Dank
Literaturverzeichnis
Anmerkungen
Bildnachweis
Register