Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783412200589
Sprache: Deutsch
Umfang: 274 S., 15 schw.-w. Abb. auf 15 Taf.
Format (T/L/B): 2.6 x 23.8 x 16.6 cm
Einband: gebundenes Buch
Beschreibung
An Werken von Leopold Kompert, Stefan Zweig, Else Lasker-Schüler, Franz Werfel und Arnold Zweig schildert dieses Buch, wie deutsch-jüdische Autoren zwischen 1848 und 1948 das Motiv 'Jerusalem' für die Auseinandersetzung mit der Frage der Identität nutzten. Diese Autoren stammten aus dem säkularen deutsch-jüdischen Bürgertum, das auf die staatsbürgerliche Gleichberechtigung in Europa hoffte und mit Jerusalem oft keine Lebenswirklichkeit mehr verband. Dennoch griffen sie zurück auf biblische Erzählungen über Jerusalem als Ort des Ursprungs und der verheißenen Erlösung. Sie suchten nach modernen Interpretationen der überlieferten Jerusalem-Mythen und brachten diese in die gesellschaftlichen Debatten um Gleichberechtigung, Sozialismus, Kosmopolitismus, Zionismus und den sich verstärkenden Antisemitismus ein. Jerusalem verlor hier seine Örtlichkeit und wurde zum Schrift-Raum, in dem Auswege aus der starken Spannung zwischen den Zwängen der Herkunft und den Möglichkeiten der Selbsterfindung inszeniert wurden.
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Autorenportrait
Stefanie Leuenberger ist Wissenschaftliche Assistentin am Departement für Germanistik der Universität Fribourg.