Gelehrsamkeit und Machtanspruch um 1700
Die Gründung der Berliner Akademie der Wissenschaften im Spannungsfeld dynastischer, städtischer und wissenschaftlicher Interessen, Stuttgarter Historische Forschungen 13
Erschienen am
03.01.2012, 1. Auflage 2012
Beschreibung
Die ersten wissenschaftlichen Akademien entstanden in den Metropolen London und Paris. Eine enge Symbiose von Politik, Gesellschaft und Wissenschaft nahm ihren Anfang und markierte den Beginn eines neuen Kapitels der europäischen Kultur und Wissenschaft. Berlin schien, im Gegensatz dazu, weder die politischen noch die kulturellen Voraussetzungen für eine Akademiegründung zu bieten. Dennoch entstand dort im Jahr 1700 die Akademie der Wissenschaften. Die vorliegende Studie blickt hinter den Gründungsvorgang und schildert die ersten Jahre der neuen Akademie zwischen Erfolg und drohendem Scheitern. Sie beleuchtet die besondere Gemengelage aus gelehrten Ideen, konkreten dynastischen und städtischen Interessen. Dabei zeichnet die Autorin ein faszinierendes Gesamtbild brandenburg-preußischer Machtpolitik, gesellschaftlicher Wirklichkeit und wissenschaftlicher Praxis an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert.
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Autorenportrait
Katrin Joos wurde mit dieser Studie 2009 an der Universität Stuttgart promoviert.
Inhalt
Abkürzungsverzeichnis Zusammenfassung Abstract IEinleitung 1Hinführung zum Untersuchungsgegenstand und methodisches Konzept 2Gliederung 3Forschungsstand 4Quellen IIRahmenbedingungen 1Der Aufstieg Brandenburg-Preußens im 17. Jahrhundert 1.1 Der innenpolitische Wiederaufbau und die Stabilisierung von Staat und Gesellschaft unter Kurfürst Friedrich Wilhelm und Friedrich III./I. 1.1.1 Bedingungen, Ziele und Maßnahmen der kurfürstlichen Politik und Wirtschaft 1.1.2 Die Bedeutung der konfessionellen Spaltung für den Aufstieg Brandenburg-Preußens 1.1.3 Die Peuplierung als Mittel der Stabilisierung von Staat und Gesellschaft 1.1.4 Die Auswirkungen der politischen Veränderungen auf die Bildungs- und Kulturpolitik 1.2 Vom Kurfürstentum Brandenburg zum Königtum in Preußen 1.2.1 Das Heilige Römische Reich nach dem Dreißigjährigen Krieg 1.2.2 Der Einstieg Brandenburg-Preußens in das europäische Mächtesystem 1.2.3 Das Königtum in Preußen 1.3 Innere Dynamisierung und äußerer Anspruch als Leitmotive Brandenburg-Preußens um 1700 2 Die Entwicklung Berlins im Zusammenhang mit dem Aufstieg Brandenburg-Preußens 2.1 Die Ausrichtung Berlins als Residenzstadt 2.2 Die multikonfessionelle Zusammensetzung der Bevölkerung und deren gesellschaftliche Auswirkungen 2.3 Die Multikonfessionalität und die Entwicklung des Berliner Bildungswesen 2.4 Berlin um 1700 als Grundbedingung der Akademiegründung 3 Die Symbiose von Wissenschaft und Staat in der europäischen Akademiebewegung des 17. und 18. Jahrhunderts 3.1 Die Akademiebewegung von Platon bis Ludwig XIV. 3.2 Vom gegenseitigen Nutzen von Wissenschaft und Staat in den Akademien des 17. Jahrhunderts 3.3 Das Fehlen von Akademien als deutsches Defizit am Ende des 17. Jahrhunderts 4Die Gründung der Brandenburgischen Societät der Wissenschaften im Spannungsfeld konzentrischer Interessenskreise 4.1 Eine unerwartete Akademie 4.2 Die Idee einer Brandenburgischen Societät der Wissenschaften 5Staatliche, städtische und gelehrte Entwicklungen als Bedingungsfaktoren der Berliner Akademie IIIDas Dynastische, städtische und gelehrte Interesse an der Brandenburgischen Societät der Wissenschaften 1 Das dynastische Interesse 1.1 Die Einbettung der Akademie der Wissenschaften in die brandenburg-preußische Politik 1.1.1 Ziele und Inhalte der brandenburg-preußischen Politik unter Friedrich III./I. 1.1.2 Wissenschafts- und Kulturpolitik unter Friedrich III./I. in der Tradition des Großen Kurfürsten 1.1.3Die Stellung der Brandenburgischen Societät der Wissenschaften in der brandenburg-preußischen Politik 1.2 Das brandenburg-preußische Herrscherpaar und die Akademie 1.2.1 Die Interessen Friedrichs III./I. 1.2.2 Das intellektuelle und persönliche Interesse der Kurfürstin Sophie Charlotte 1.3 Die Bedeutung des Hofs Friedrichs III./I. für die Akademie 1.3.1 Die Entwicklung des Geheimen Rats und der Position des 'zweiten Mannes' unter Friedrichs III./I. 1.3.2 Die Rolle des Geheimen Rats bei der Gründung der Akademie 1.3.3 Der Einfluss und das Interesse des 'zweiten Mannes' im Staat auf die Gründung der Akademie 2 Die Zusammenhänge von städtischen Entwicklungen und Akademiegründung in Berlin 2.1 Die Stadt als Ort der Akademiegründungen des 17. Jahrhunderts 2.2 Die Berliner Konfessionsproblematik und die Auswirkungen auf die Akademiekonzeption 2.3 Mögliche Anknüpfungspunkte einer Akademie an das Berliner höhere Bildungswesen 2.4 Die Verbindung des Berliner gelehrten Lebens mit der Akademie 3 Das gelehrte Interesse in und außerhalb Berlins 3.1 Die Berliner Gelehrten und die Akademieidee 3.1.1 Veränderungen der Inhalte und Strukturen gelehrten Handelns im Zeichen der Frühaufklärung 3.1.2 Der Einfluss der frühaufklärerischen Ideen auf die ...