Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783412225209
Sprache: Deutsch
Umfang: 246 S., ca. 15 s/w-Abb., 15 Illustration(en), schw
Format (T/L/B): 2.2 x 24.6 x 17.5 cm
Einband: gebundenes Buch
Beschreibung
Die gesellschaftliche Stellung der Universitäten, ihr politisches Selbstverständnis, ihr Prestige und ihre Rolle als Deutungsmacht gründeten sich stets auf einen Unterbau aus geselligen Strukturen. Die moderne Massenuniversität kennt eine andere Geselligkeitskultur als ihre Vorläufer, die man im Humboldt'schen Geist als erhabene Stätte der forschenden Welterklärung angesehen hat. In früheren Zeiten führten der professorale Habitus und das elitäre Student-Sein zu anderer Geselligkeit als das heutige Selbstverständnis einer kundenorientierten Ausbildungsanstalt, die zunehmend Dienstleistungscharakter hat. Professorenvilla und Studentenverbindungen haben als Markenzeichen ausgedient. Pendlertum, passgenaues berufsstrategisches Networking und Tagungstourismus prägen die universitären Geselligkeiten neuen Typs. Aber auch Präsenzvorschriften für Professoren wie der nordrhein-westfälische "Sitzarsch-Erlass", der Geselligkeit verordnen wollte, gehören der Vergangenheit an.
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Autorenportrait
Dietmar Klenke lehrt Neueste Geschichte und Didaktik der Geschichte an der Universität Paderborn.
Rezension
Die gesellschaftliche Stellung der Universitäten, ihr politisches Selbstverständnis, ihr Prestige und ihre Rolle als Deutungsmacht gründeten sich stets auf einen Unterbau aus geselligen Strukturen. Die moderne Massenuniversität kennt eine andere Geselligkeitskultur als ihre Vorläufer, die man im Humboldt’schen Geist als erhabene Stätte der forschenden Welterklärung angesehen hat. In früheren Zeiten führten der professorale Habitus und das elitäre Student-Sein zu anderer Geselligkeit als das heutige Selbstverständnis einer kundenorientierten Ausbildungsanstalt, die zunehmend Dienstleistungscharakter hat. Professorenvilla und Studentenverbindungen haben als Markenzeichen ausgedient. Pendlertum, passgenaues berufsstrategisches Networking und Tagungstourismus prägen die universitären Geselligkeiten neuen Typs. Aber auch Präsenzvorschriften für Professoren wie der nordrhein-westfälische „Sitzarsch-Erlass“, der Geselligkeit verordnen wollte, gehören der Vergangenheit an.