Beschreibung
Zum Celan-Jahr 2020 Kein anderes Gedicht hat nach 1945 solche Berühmtheit erlangt wie Paul Celans 'Todesfuge'. Entstanden unter dem unmittelbaren Eindruck der Ermordung seiner Eltern durch die Nationalsozialisten, gilt es als eines der frühesten literarischen Zeugnisse im Angesicht der Shoah. Thomas Sparr zeichnet die Geschichte dieses Gedichts nach, das wie kein zweites deutschsprachiges Werk in der Nachkriegszeit eine ganze Epoche ins Bild setzt und eine enorme, bis heute andauernde internationale Wirkungsgeschichte entfaltet. Er spannt den Bogen von seiner Entstehung über seine zunächst kontroverse Aufnahme in den 1950er Jahren bis hin zu den Literaten und Künstlern, die sich bis in unsere Tage davon inspirieren lassen. Seine Erzählung zeigt auch, dass das Gedicht auf besondere Weise die Biographie Celans birgt. Bedruckter Vorsatz, Lesebändchen, Abbildungen. Ausstattung: mit Abbildungen und Faksimiles
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Autorenportrait
Thomas Sparr, Jahrgang 1956, war nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Marburg, Hamburg und Paris von 1986 bis 1989 an der Hebräischen Universität in Jerusalem tätig, anschließend im Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Von 1990 bis 1998 leitete er den Jüdischen Verlag, war Cheflektor des Siedler Verlags und arbeitet heute als Editor-at-Large im Suhrkamp Verlag in Berlin. Er ist mit Arbeiten zu Paul Celan hervorgetreten. Zuletzt erschien von ihm 'Grunewald im Orient. Das deutsch-jüdische Jerusalem'.
Rezension
»Sparr umgibt das Gedicht mit neuen Perspektiven, ohne ihm durch germanistische Analyse seine Kraft zu nehmen. Er erzählt ein Stück Weltliteratur biografisch und persönlich. Eine imminent wichtige Arbeit, denn die Bilder der ›Todesfuge‹ werden auch kommende Generationen beschäftigen.«
»Sparr erzählt höchst aufschlussreich die Kultur- und Geistesgeschichte eines verwundeten, geteilten Europas und eröffnet mit zahlreichen Querverbindungen, Zitaten und Bildern einen faszinierenden Blick auf einen der größten Texte des letzten Jahrhunderts.«
»Es ist das Verdienst von Thomas Sparr, die ›Biografie‹ dieses Gedichts geschrieben zu haben. Oder vielmehr: seine Geografie in all ihren Schichten zwischen der versunkenen Bukowina, zwischen Bukarest, Wirn, Paris und New York.«
»Thomas Sparrs ›Todesfuge‹ beeindruckt durch die Souveränität, mit der sie eine gewaltige Stofffülle meistert.«
»Sparr skizziert ein historisches Panorama, das bei aller Dichte eine stets anregende Lektüre garantiert.«
»Sparr masst sich nicht an, eine endgültige Interpretation der ›Todesfuge‹ liefern zu können. Er hört ihrem Verschweigen zu.«