Beschreibung
Die temperamentvolle Angela DeNero hat es nicht leicht: Ihr Verlobter ist ein untreuer Schuft, und ihre Anwaltskanzlei steht kurz vor dem finanziellen Aus. Da kommt Angela dieser große Sorgerechtsprozess wie gerufen - wenn sie vor Gericht nur nicht gegen den attraktiven, aber unerträglich arroganten John Franco antreten müsste! Auch John ist von der gegnerischen Anwältin nicht gerade begeistert: Denn immer wenn Angela ihn aus ihren faszinierenden Augen zornig anfunkelt, kann er sich plötzlich überhaupt nicht mehr auf den Fall konzentrieren .
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Leseprobe
Angela DeNero hatte einen ausgesprochen abstoßenden Tag. Wenn man's genau nahm, war nicht nur dieser Tag abscheulich, sondern ihr ganzes Leben. Ebenso gut hätte sie Zellulite haben können, im Kühlschrank nichts als Kaninchenfutter und im Schrank nur Jeans, in die sie nicht mehr hineinpasste. Was Schlimmeres gab's nicht. Wenn man ihr Leben außer Acht ließ. Das war nämlich der reinste Albtraum. Na ja, mit der Zeit würde es sicher besser werden. Sie war schließlich kein Mimöschen. Sie war zäh, sie würde es durchstehen, bis bessere Zeiten anbrachen. Was mit Sicherheit nicht heute geschehen würde. Ihre Vermieterin, dieser Drachen namens Mrs. Foragi, hinterließ ihr andauernd Heftnotizen an der Haustür. Es waren Beschwerden - eine weniger großzügige Seele hätte sie als massive Drohungen bezeichnet - über ihre etwas übereifrige Bulldogge Winston. Ihre neu eröffnete Anwaltspraxis lag noch in den Geburtswehen - Klienten hatte sie zwar, doch die Zahlungsmoral war mau. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, fühlte sie sich seit Anfang der Woche hundsmiserabel, als ob sie eine schwere Grippe ausbrütete. Da fiel es schon kaum mehr ins Gewicht, dass ihre Haare, in der Früh noch dicht und glänzend, sich beim ersten Schritt ins regnerische Wetter in eine krause Zottelfrisur verwandelt hatten. Sie hätte Harpo Marx Konkurrenz machen können. Das auch noch. Es war daher kein Wunder, dass Angelas Stimmung beim Betreten des Polizeireviers so mies war wie das Wetter. Eigentlich war ihre Laune schon in dem Moment in den Keller gepurzelt, als sie am Morgen diesen Anruf von Sophia Russo erhielt. Sophia war die schlimmste Klatschbase von ganz Little Italy und obendrein die unausstehlichste Person, der Angela je begegnet war, voreingenommen und tyrannisch. Angelas Mutter war im Vergleich zu ihr die reinste Heilige, und das wollte schon etwas heißen, wenn man bedachte, dass Rosalie DeNero auch nicht gerade ein verschämtes Veilchen war. Sobald es darum ging, eine Meinung zu äußern oder ungebetene Ratschläge zu verteilen, war sie zur Stelle. Sie war allerdings damit ein bisschen subtiler. "Sie haben meine Schwiegermutter, diese Irre, verhaftet, weil sie in einem Laden was geklaut hat! Dio mio! Wir sind entehrt. Du musst sofort bei der Polizei vorbeifahren und sie rausholen. Meinetwegen kann sie ruhig dort verrotten, aber mein Mann macht sich große Sorgen und hat mich gebeten, dich zu benachrichtigen. Er zahlt alles, was du verlangst." Ah, das Zauberwort: Geld. Dollarzeichen vor Augen, überlegte Angela, dass Flora Russo, ein passionierter Langfinger, höchstwahrscheinlich nicht zu Unrecht in ihrem derzeitigen Schlamassel steckte. Das war auch nicht das erste Mal, dass die alte Dame wegen solcher Delikte mit der Polizei in Konflikt geriet. Bisher jedoch hatten sie die Gesetzeshüter, die Floras unselige Neigung, sich gelegentlich anderer Leute Eigentum "auszuborgen", kannten, stets direkt ihrem Sohn übergeben. Diesmal offenbar nicht. Oma Flora besaß eine Gaunerseele, auch wenn sie nur selten etwas für sich selbst klaute. Aber sie war Joes Großmutter, und Joe Russo hatte ihr immerhin die Stelle als Teilzeit-Rechtsberaterin in dem Krisenzentrum, das er leitete, gegeben. Sie konnte ihn also schlecht hängen lassen. Außerdem, wie sähe das aus, wenn die Großmutter eines Expriesters wegen Ladendiebstahls verhaftet würde? Nicht gut, fand sie. Angela erspähte Oma Flora gleich beim Eintreten. Die alte Frau, wie üblich von Kopf bis Fuß in Witwenschwarz gehüllt, saß auf einem Klappstuhl, eine Handtasche auf dem Schoß, in die ganz Minnesota reingepasst hätte, den Gehstock zwischen die Knie geklemmt. Sie wirkte eher einschüchternd als eingeschüchtert und alles andere als erfreut. Neben ihr stand der Polizeibeamte, der sie verhaftet hatte. " Vaffunculo! Bastardo! Wie können Sie es wagen, eine alte Dame wie eine gemeine Kriminelle zu behandeln! Ich werde den Präsidenten der Vereinigten Staaten anrufen. Ich hab für ihn gestimmt. Er schuldet mir was." "Beruhi Leseprobe