Beschreibung
Von einem, der irre wird an Deutschland. Erck Dessauer, der Held und Erzähler dieses Romans, ist jung, begabt und bereit, ein großer Schriftsteller zu werden. Leicht ist das nicht im Berlin der Nullerjahre, denn eingeschworene Cliquen teilen die Macht unter sich auf, und Missgunst ist ein anderes Wort für Glück. Und besonders einer scheint es auf Erck abgesehen zu haben. Ercks Vater wurde zweimal verlassen: einmal von seiner Ehefrau. Und einmal von der DDR. Beides hat der Professor aus Leipzig nicht verwunden. Erck ist mit diesem Schmerz groß geworden, aber Aufgeben ist seine Sache nicht. Als er beim besten Verlag der Republik einen Buchvertrag unterschreibt, ist er fast am Ziel. Wäre da nur nicht dieser Hans Ulrich Barsilay mit seinem extravaganten Auftreten, seinen schönen Ex-Freundinnen, seiner perfekten Prosa und seiner Gewissenlosigkeit. Das Problem: Er ist beim selben Verlag. Und vieles deutet darauf hin, dass er versucht, Erck sein Thema zu stehlen. Höchste Zeit, ihm mit einer Intrige zuvorzukommen. Maxim Biller erzählt die Geschichte von einem, der irre wird an Deutschland, weil er um jeden Preis hinein will: in die Gesellschaft, ins Scheinwerferlicht des Betriebs, ins Valhalla der neuen wiedervereinten Nation. 'Der falsche Gruß' ist eine bitterböse Studie über Opportunismus, neuen Nationalismus und die Dinge, die man wieder sagen können muss.
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Autorenportrait
Maxim Biller, geboren 1960 in Prag, lebt seit 1970 in Deutschland. Von ihm sind bisher u.a. erschienen: der Roman 'Die Tochter', die Erzählbände 'Sieben Versuche zu lieben', 'Land der Väter und Verräter' und 'Bernsteintage'. Seinen Liebesroman 'Esra' lobte die FAS als 'kompromisslos modernes, in der Zeitgenossenschaft seiner Sprache radikales Buch'. Billers Bücher wurden in neunzehn Sprachen übersetzt. Bereits nach seinem Erstling 'Wenn ich einmal reich und tot bin' (1990) wurde er von der Kritik mit Heinrich Böll, Wolfgang Koeppen und Philip Roth verglichen. Zuletzt erschienen sein Memoir 'Der gebrauchte Jude' (2009), die Novelle 'Im Kopf von Bruno Schulz' (2013) sowie der Roman 'Biografie' (2016), den die SZ sein 'Opus Magnum' nannte. Sein Bestseller 'Sechs Koffer' stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2018. Über den Roman 'Der falsche Gruß' (2021) schrieb die NZZ: 'Das ist große Kunst.'
Rezension
»'Der falsche Gruß' veredelt eigene Obsessionen zu brillanter Literatur [...] Maxim Biller hat ein brillantes Buch darüber geschrieben, wie der Glaube an die eigene Marginalisierung und an die Verworfenheit des Gegners in Repression und moralische Selbstgefälligkeit umschlägt.«
»Der deutschen Angst, auf der falschen Seite der Geschichte zu stehen, ruiniert Maxim Biller das Pathos, indem er sie zu einer Komödie aus Berlin-Mitte macht. [...] Er zersetzt die Selbstgerechtigkeit aller Seiten. Das ist grosse Kunst [...] Bei Biller fliegen irgendwie alle aus der Kurve. Der Spass, ihnen dabei zuzusehen, ist erheblich.«
»Damit die deutsche Jugend gleich weiß, was abgeht in Germany, sollte sie dieses elegante Buch unbedingt lesen.«
»Der flott erzählte Roman verlangt eine konzentrierte Lektüre, bietet aber
dafür auch jede Menge turbulenter Szenen und schräger Figuren, skurriler
Situationen und farbiger Anekdoten. Dabei greift er auch aktuelle literarische
und politische Debatten auf und setzt dabei sehr unkonventionelle Akzente.
Als anspruchsvoll-unterhaltsame Satire auf den deutschen Literaturbetrieb
nicht nur für Insider ein Lesevergnügen!«
»[D]ieser mit erfrischender Direktheit erzählte, witzig-unterhaltsame und trotz seiner Kürze auf mehreren Zeitebenen spielende Roman ist ein Spiegelkabinett, aus dem es kein Entrinnen gibt, in dem jede Verbindung, jede Abspielung denkbar ist.«
»[E]in beachtenswerter Ritt durch die deutsche Geschichte. Auf 120 Seiten schafft es der Autor, den Nationalsozialismus und den Holocaust, die DDR, den Israel Konflikt und schließlich auch mogelnde Journalisten durch einen roten Faden aus Neid und Missgunst miteinander zu verbinden.«
»Maxim Billers [...] Roman ist ein messerscharfer Geniestreich. Er quillt über
vor Stoff, den der Autor geschickt und temposcharf in eine Dramaturgie zwingt, mit der er Zeiten, Orte und Haltungen verwirbelt. Das alles ergibt eine fabelhaft komponierte Attacke auf den Berliner Kulturbetrieb voller unverbrauchter Konstellationen.«
»Ein unterhaltsamer Roman, überspitzt, satirisch, lustvoll und bitter.«
»Was Maxim Biller auf lediglich 120 Seiten – auch noch unterhaltsam, bisweilen witzig, gern zynisch – bietet, ist beachtlich.«
»Ein gehaltvolles, ein intelligentes und provozierendes [Buch].«
»'Der falsche Gruß' ist ein glänzendes Porträt des Berliner Kulturbetriebs...klug, fast hinterhältig verschachtelt...es schüttelt klammheimlich die altvertrauten Loyalitäten durcheinander.«
»[E]ine brillante Zwischenform: einerseits eine Polemik auf den neudeutschen Nationalismus, andererseits eine autobiografisch gefärbte Erzählung über das Leben als Jude heute.«
»Eine herrlich polemische Persiflage, die mitten hineintrifft in die aktuellen Debatten über Political Correctness und Cancel Culture.«
»Ein Glanzstück.«
»So bringt der Roman auf den Punkt, woran es in der Bundesrepublik fehlt: An
einem Verständnis der Gegenwart, Wünschen für die Zukunft und Freude am Leben.«
»›Der falsche Gruß‹ ist Literatur, wie sie kein anderer Schriftsteller in Deutschland zu schreiben vermag.«
»Im komplexverschlungenen Plot des exzellenten kleinen Romans finden die intellektuellen, moralischen und politischen Verwerfungen der Gegenwart ihr getreues Abbild.«
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