Tonia Schreiber ist Büglerin. Mit der Hand bügelt sie die Wäsche ihrer vermögenden Heidelberger Kunden. Die Arbeit erledigt sie mit Sorgfalt und Präzision, obgleich sie schlecht bezahlt wird. Denn das Bügeln ist ihre Form der Buße. Sie büßt für eine Tat, die ihr Leben unwiderruflich verändert hat. Ein Leben, das unter den besten Vorzeichen stand: Als Tochter renommierter Botaniker verbrachte sie ihre Kindheit auf einer Segeljacht. Später lebte sie in Wien in der elterlichen, mit Aquarien ausgestatteten Villa und zog gemeinsam mit ihrer Halbschwester ihre Nichte Emilie auf. Bis Emilie auf tragische Weise starb. Und Tonia alles aufgab, ihre Freunde, ihren Reichtum, die Wissenschaft. Sie verließ ihre Heimatstadt Wien und begann zu bügeln. Doch das Leben ist noch nicht ganz fertig mit ihr. Denn der Zufall spielt ihr etwas in die Hände, das Emilies Tod in ein anderes Licht rückt.
Heinrich Steinfest wurde 1961 geboren und lebt heute in Stuttgart. Er erhielt 2009 den Stuttgarter Krimipreis und den Heimito-von-Doderer-Literaturpreis, bereits zweimal wurde er für den Deutschen Buchpreis nominiert, 2016 erhielt er den Bayerischen Buchpreis für seinen Roman 'Das Leben und Sterben der Flugzeuge'.
»›Die Büglerin‹ ist in vielerlei Hinsicht ein typisches Steinfest-Buch. Es besticht durch einen eminenten Sprachreichtum, geht Nebenwege, wo andere Autoren froh wären, unbeschadet auf der Hauptstraße zu bleiben, spielt auf frühere Steinfest-Werke an, schäumt vor Einfällen über und ist mit viel Witz gesegnet.«
»Heinrich Steinfest beweist in seinem neuen Roman wieder, dass er ein brillanter Erzähler ist, dessen Sprachgewalt durch Mark und Bein gehen. Ein Buch, das man langsam lesen muss, um es bis in die Tiefen auszukosten.«
»Mit einem wunderbaren Humor, sprachlicher Ausgefeiltheit und wunderbaren Ideen und Einfällen beschreibt Steinfest das Leben der Tonia Schreiber, die nach einem dramatischen Ereignis als Büglerin in Heidelberg lebt und auf diese Weise Buße tut.«
»Rasant ist dieser Roman geschrieben, mit viel Freude am Wortspiel, ironischen Seitenhieben (…) Wer sich einlässt auf diesen skurrilen, melancholisch grundierten Steinfest-Kosmos, wird einfach mitgenommen oder besser: hingerissen.«
»Es geht das Gerücht, Heinrich Steinfest schreibe Krimis. Ich finde Heinrich Steinfest schreibt die amüsanteste und intelligenteste Literatur unserer Gegenwart.«
Denis Scheck
»Heinrich Steinfest erzählt witzig und vielschichtig, episch und kurzweilig, rasant und detailversessen.«
»Heinrich Steinfest ist mit ›Die Büglerin‹ ein überaus phantasievoller Roman gelungen. Er besticht durch überraschende und witzige Anspielungen auf unsere Gegenwart und durch die vielen ironischen und grotesken Brechungen der nüchternen Realität.«
»›Die Büglerin‹ ist ein stilles Drama um Schuld, Sühne und Erlösung mit einer ungewöhnlichen Heldin, das vor allem sprachlich brillant umgesetzt ist.«
»Die Figuren sind klar gezeichnet und wachsen ans Herz, ja begleiten den Leser sogar noch einige Tage, nachdem das Buch schon ins Regal gewandert ist.«
»Eine wunderschöne Geschichte, fast schon eine Tragödie, die dank des Sprachstils von Heinrich Steinfest zu etwas ganz Besonderem wird.«
»Heinrich Steinfests Roman besticht durch unvergessliche Charaktere, einen zunächst rätselhaften, dann aber absolut überzeugenden Plot, den feinen Humor und die meisterhafte Beherrschung der deutschen Sprache. Toll!«
»Eine sagenhaft verrückte und spektakulär abwegige Geschichte.«
»Alles ist aufs Feinste komponiert und fesselt von Beginn an mit großer Sogwirkung. Die Geschichte entwickelt eine bizarre Magie bis hin zu ihrem janusköpfigen Happy-End. Fazit: auch dank vieler satirischer Einsprengsel und funkelnden Sätzen ein literarischer Hochgenuss.«
»Man kann mit Fug und Recht sagen: Heinrich Steinfest hat das Bügeln mit diesem Roman nicht nur literaturfähig gemacht, er hat es zu einer feinen, literarischen Bewegung perfektioniert.«
»Heinrich Steinfest zählt zu den originellsten Autoren, die es in Deutschland gibt.«
»(...) das furiose Porträt einer Meeresbiologin, die sich durch Bügeln bestraft (…) Heinrich Steinfests Texte selbst wirken wie feinste Drogen. Sie steigern das Leseerlebnis zu ungeahnter Intensität. Die Realität franst auf fantastische Weise aus. Wer es einmal probiert, kommt nie wieder davon los.«
»Um mit sich ins Reine zu kommen, zieht Tonia nach Heidelberg und arbeitet als Büglerin. Eine Form der Selbstbestrafung. Belohnt wird der Leser mit klugen Gedanken, präzisen Beschreibungen und scharfsinnigen Beobachtungen des Autors.«
»Die skurrilen Bücher dieses Autors wirken auf mich wie irrsinnig anregende LSD-Trips – nur viel vergnüglicher und gesünder.«
Denis Scheck
»Ihm gelingt es wieder, Figuren zu entwickeln, die von liebenswerter Verrücktheit sind, deren Verrücktheit aber gleichzeitig mit einer Nonchalance und Gewöhnlichkeit erzählt werden, dass sie vollkommen normal erscheinen.«
»›Die Büglerin‹ ist ein bizarrer Krimi, eine platonische Liebesgeschichte mit Romantik-Anleihen und ein ironiegewürztes Märchen mit einer kräftigen Prise Esoterik.«
»Heinrich Steinfest verhandelt das Thema ›Schuld und Sühne‹ neu. Und zwar grandios- in der üblichen Steinfest-Manier: in ausgefeilten Mäandern ebenso wie kundig auf sehr vielen Ebenen.«
Wenn ein einziger Fehler das ganze Leben verändert