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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783492303071
Sprache: Deutsch
Umfang: 218 S.
Format (T/L/B): 1.9 x 19 x 12 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Piper Verlag GmbH
Mark Oliver Stehr
info@piper.de
Georgenstraße 4
DE 80799 München

Autorenportrait

Sten Nadolny wurde 1942 in Zehdenick an der Havel geboren. 1983 gelang ihm mit 'Die Entdeckung der Langsamkeit' ein Welterfolg. Daraufhin erschienen die Romane 'Selim oder Die Gabe der Rede', 'Ein Gott der Frechheit', 'Er oder ich', der 'Ullsteinroman', und zuletzt 2009 der gemeinsam mit Jens Sparschuh verfasste Gesprächsband 'Putz- und Flickstunde'. Sten Nadolny lebt in Berlin und am Chiemsee. Sein literarisches Werk ist vielfach preisgekrönt und in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Rezension

»Ein Buch über die verlorene Identität und eine poetische Zeitreise durch das Leben des Autors als multiple Persönlichkeit.«

»Sten Nadolny wirft (...) viele tiefgründige Fragen über Identitäten, Lebensläufe und Alternativen auf. Aber wie es seine Art ist, tut er dies behutsam, leicht und lesefreundlich.«

»(...)ein gedanken- und perspektivenreicher Roman über Jugend und Alter, einfühlsam, gelassen und sprachmächtig erzählt - unbedingt lesenswert.«

»Als Romancier ist Nadolny ein glänzender Stilist. Der Aufbau der Romane ist wohl durchdacht, die Sätze sind fein ziseliert, leichtfüßig. Was auf den ersten flüchtigen Blick beschaulich wirken mag, ist Ausdruck literarischer Könnerschaft und letztlich auch wieder nur ein raffiniertes Spiel mit unseren Leseerwartungen. Understatement als rhetorischer Bluff.«

»Sten Nadolny schildert seinen Weitling liebevoll mit subtilem Humor und vielen autobiografischen Zügen.«

»Diese philosophische Lebensreise ist ein inhaltlicher und sprachlicher Genuss. Unbedingt lesen!«

»(...) ein altersweises Stück Literatur, das still und heiter die Versöhnung mit dem Leben feiert.«

»Kühn konstruiert, elegant erzählt.«

»Sten Nadolny schreibt mit sanftem Witz und versteckter Verve, mit Blicken auf Details, die zusammengenommen das große Ganze darstellen, das Leben genannt wird.«

»Warum er Schriftsteller geworden ist? Sten Nadolny hat mit dem Roman 'Weitlings Sommerfrische' eine witzig-ironische Antwort darauf gegeben. Eine Art literarische Autobiographie und ein philosophisches Gedankenexperiment.«

»Ein kluges, schönes Buch.«

»Ein Roman, der Ferien vom Ich macht, so erfrischend wie ein sommerlicher Segeltörn.«

»Schön und mit philosophischem Tiefsinn erzählt.«

»Ein reizvolles Experiment, das schön und mit philosophischem Tiefsinn erzählt ist(...)«

»'Sommerfrische' ist ein Juwel.«

»Dieser charmant verspielte Roman ist tiefsinnig, ohne verblasen zu sein, ist tröstlich ohne jeden Anflug von Kitsch.«

»Einfühlsam, detailgenau, auch vergangenheitssehnsüchtig.«

»Sten Nadolny ist ein Erzähler unvergesslicher Geschichten.« Frankfurter Allgemeine Zeitung

Leseprobe

Meinem lieben und verehrten Kollegen Horst Mönnich   Erstes Kapitel   Das Schiff   'Sicher ist, dass ich im Leben ein paar grundlegende Dinge nie begriffen habe, und ich weiß nicht einmal, welche.' Nachts hatte Weitling diese Bemerkung auf einen Zettel geschrieben, noch halb im Schlaf, aber euphorisch, durchdrungen von einer grundlegenden Erkenntnis. Jetzt, auf der Terrasse am hellen Tage, las er die Zeilen wieder, sie kamen ihm etwas depressiv vor, allerdings nicht falsch. Es klang wie der Beginn von Selbsterkenntnis und Besserung. Nun liebte er am hellen Tage Sätze nicht, in denen zwar etwas steckte, aber nicht herauskam. Er war unschlüssig, wollte den Zettel weder aufheben noch wegwerfen. Neben seinem rechten Fuß war eine Bodenfliese locker. Er hob sie an, schob den Zettel darunter und murmelte: 'Wiedervorlage!' Der Ostwind hatte aufgebrist. Sollte er das Boot klarmachen? Richter a. D. Wilhelm Weitling blinzelte in die Nachmittagssonne über dem Chiemsee: Ja, das war kein schlechter Tag dafür. In der Regel fand er das Segeln ein bisschen langweilig. Es diente hauptsächlich als Beweis dafür, dass ein Boot in Ordnung und dicht war, dass das Tuch richtig stand, die Blöcke nicht eingerostet waren und das Tauwerk hielt, was es sollte. Das ließ sich innerhalb einer Viertelstunde feststellen, und dann? Dann verging Zeit, viel Zeit. Im Übrigen verursachte die Segelei Rückenschmerzen, Schulterschmerzen, Sonnenbrand und so etwas wie Melancholie, wenn der Wind einschlief. Freude machte hingegen die Pflege eines Bootes, all das Spachteln und Lackieren, Prüfen und Schrauben, das Voraussehen von Schäden und Gefahren. Kein Wunder, dass die Eigner mehr Zeit unter ihren Booten verbrachten als in ihnen und auf dem Wasser. Ihre Klage, sie kämen vor lauter Instandhaltung nicht zum Segeln, war ein wichtiger Teil des Genusses. Eine ungetrübte Freude war auch das Arbeiten an der Bootshütte, in deren Dunkel das Boot vor Sturm und Hagel, Eis und Schnee sicher liegen sollte. Gewiss, das Grobziel von alledem hieß 'Segeln'. Aber welchem Zweck diente es, wohin segelte man? Am Strandbad vorbei, einmal hin und her mit halbem Wind, wobei man eifrig schaute, ob jemand schaute. Zum Segelhafen nach Seebruck, weil da so viele andere Boote unterwegs waren. Ab und zu ein Geschwindigkeitsvergleich mit anderen Booten hart am Wind, aber wozu? Um es einem der bauchigen Jollenkreuzer zu zeigen? Ein langes, schlankes Boot war nun einmal schneller als so eine schwimmende Plastiklaube, das wusste man vorher. Oder man fuhr zur Fraueninsel, um dort deutlich teurer zu essen als daheim. Auf dem Rückweg dann die erwähnte Flaute, und eigentlich musste man auf die Toilette. So ketzerisch dachte Wilhelm Weitling längst über das Segeln und entschied sich gewöhnlich dagegen. Aber er wollte sich auch nichts vormachen: Er hatte von seiner körperlichen Behendigkeit in Jahren und Jahrzehnten einiges eingebüßt, war schwerer geworden, in den Gelenken eingerostet, der Rücken tat ihm schon ohne Segeln weh. Zudem stand er nicht mehr so sicher auf den Füßen wie als Junge. Das Segeln konnte zur Strapaze werden, auch wenn sein Kopf immer noch genau wusste, wie mit Wind und Neigung umzugehen war. Es war wie beim Radfahren: Man verlernt es nie, muss freilich noch aufsteigen, die Pedale treten und die Lenkstange führen können. Ihm war vor dem Segeln, besonders dem Alleinsegeln, zunächst bange gewesen, darum hatte er es bis in den Hochsommer hinausgezögert. Immer hatte er noch etwas entdeckt, was an der Bootshütte oder am Boot zu basteln war, was gekauft und eingebaut werden musste. Beim Umgang mit Seilwinden, Beschlägen, Schrauben, Brettern, mit Pinsel und Farbe konnte ihm nichts Schlimmes passieren. Außer wenn er das alles ohne einen Willen zum Abschluss immer weiter betrieb, dann allerdings drohte Verblödung. Das hatte er ins Auge gefasst und das Boot schließlich doch einige Male gesegelt. Das Ferienhaus, das er jetzt Sommer für Sommer mietete, hatte einst seinen Großelt

Schlagzeile

'Sten Nadolny ist ein Erzähler unvergesslicher Geschichten.' Frankfurter Allgemeine Zeitung

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