Neuübersetzungen sind mehr als (hoffentlich) bessere Wiedergaben. Sie sind Anzeichen für ein fortdauerndes oder neu erwachendes Interesse, für eine
Auseinandersetzung. Bei Malaparte, den die deutsche Geisteswelt nicht geschont
hat, erfreut das doppelt.
Ein grauenhaftes Buch, ein großartiges Buch, ein großartig grauenhaftes. Oft missverstanden, aber letzten Endes ein Buch gegen den Krieg.
Eines der furchtbarsten, grauenhaftesten und zugleich großartigsten Bücher des 20. Jahrhunderts ... Ein mustergültiger Skandalroman, formidabel neu übersetzt.
'Die Haut', die dieser Tage in stimmig-eleganter neuer Übersetzung von Frank
Heibert erscheint, erzählt, was Krieg mit Menschen macht, die ihre eigene Haut retten wollen. Ein unvergessliches Buch.
Nichts hat dieses Buch an suggestiver Kraft verloren, und daran hat auch die Neuübersetzung ihren Anteil.
Ohne diesen grandiosen Roman versteht man das 20. Jahrhundert nicht. Und auch nicht das 21. Jahrhundert, leider.
Ja, man kann dieses Buch mit Verachtung lesen, aber das hieße, die Augen zu verschließen vor einer Welt, deren grausige Ambivalenzen grenzenlos sind.
Die chaotische Endzeitstimmung, die in Neapel im Jahr 1943 herrscht, zeichnet Curzio Malaparte in
einem furiosen Sprachschwall nach. Als Skandalbuch tituliert ist es aber vor allem ein Antikriegsbuch und hat nichts von seiner Aktualität verloren.
Was macht der Krieg aus dem Menschen? Dieser Frage geht 'Die Haut' schonungslos auf den Grund.
Darin Nietzsche ähnlich, ist Malaparte – der Autor und auch sein gleichnamiger Erzähler – zweifelsohne ein verkappter Gottsucher in unchristlicher Zeit.