Beschreibung
'Erwachsene Menschen' ist ein Sommer- und ein Familienroman, eine Geschichte über die Rivalität zwischen Schwestern, Torschlusspanik und unerfülltem Kinderwunsch. Es erzählt von jenen, die wir am meisten lieben - und dem, was wir ihnen antun, wenn wir nicht kriegen, was wir wollen. Ida ist Architektin, kinderlos und in der Blüte ihrer Jahre, aber 'die Uhr tickt'. Sie hat schon begonnen, die Möglichkeit 'etwas einzufrieren' in Betracht zu ziehen. Für später. Wirklich, nur zur Sicherheit. Falls sie doch noch den Richtigen trifft und der auch Kinder will. Aber jetzt ist erstmal Sommer. Ida und ihre Familie - ihre Mutter, deren Lebensgefährte, Idas Schwester Marthe mit Mann und Stieftochter - treffen sich in ihrem Sommerhaus vor der Küste, um Mutters Geburtstag zu feiern und ein paar schöne, gemeinsame Tage zu haben. In dieses Idyll platzt Marthe mit einer phantastischen Nachricht: Sie ist schwanger, nach Jahren erfolgloser Versuche, und so glücklich. Wenig später eröffnet die Klinik in Göteborg Ida telefonisch, sie sei für eine Eizellenentnahme leider 'zu spät' dran. Ausgerechnet in dem Moment, in dem Marthe Ida ihr Familienglück unter die Nase reibt, zerplatzt deren Traum. Enttäuscht und verletzt fängt Ida an, Marthes Idyll zu untergraben.
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Autorenportrait
Marie Aubert, geboren 1979 in Oslo, debütierte 2016 mit dem Erzählband 'Kann ich mit zu dir', der in Norwegen zum Bestseller avancierte und von der Presse gefeiert wurde, ebenso wie 'Erwachsene Menschen', ihr erster Roman.
Rezension
Ich habe selten in einem Roman eine derart konzentrierte, stille emotionale Spannung verspürt, die sich von Seite zu Seite steigert. Zwischen den beiden Schwestern stimmt es hinten und vorne nicht, beide ringen miteinander um die Vorherrschaft in dieser Familie. (...) Überraschend kommt das kein bisschen erdenschwer daher, im Gegenteil, es ist fast federleicht geschrieben, witzig aber auch bitterböse.
Aubert schaut genau da hin, wo es wehtut. Und bettet die Dramatik um schwesterliche Konkurrenz, Missgunst und Torschlusspanik dabei in ein sommerleichtes Setting, sodass es zur perfekten Pool-Lektüre wird.
Eine Geschichtsstunde über vier Jahrzehnte Klerikal-Diktatur und ein Zeugnis über Kraft, die dem Wunsch nach Freiheit innewohnt.
Marie Aubert erzählt in diesem Sommerroman so fies von Familienrivalität, dass es mir eiskalt den Rücken runtergelaufen ist.
Marie Aubert schaut dahin, wo es wehtut, wo Menschen sich gegenseitig etwas vormachen - auch denen, die sie eigentlich lieben. Aubert webt ein Muster aus kleinen Grausamkeiten, die schwer zu fassen sind, weil sie wie Belanglosigkeiten daherkommen, doch mit jeder Seite wird die Spannung fühlbarer. Erwachsene Menschen ist ein Kammerspiel, das so luftig leicht wie ein Sommertag daherkommt, und erst am Ende, wenn man endlich die vor Spannung angehaltene Luft ausatmet, merkt man, dass man eigentlich eine Art Thriller gelesen hat. Großartig!
Ein scheinbar leichter, eleganter Sommerroman, in dem sich das Drama entfaltet, während die einen ihre Mückenstiche kratzen und die anderen vor den Scherben ihres Lebens stehen. So gekonnt wie humorvoll erzählt Marie Aubert von dem Moment, wenn wir verstehen, dass das Leben schon halb an uns vorbeigezogen ist.
Marie Aubert entfaltet die Geschichte zweier Schwestern mit zarter Wucht und gefühlvoller Brutalität, lässt Herzen rasen und im nächsten Augenblick still stehen. Sie serviert echtes Leben, Literatur ohne künstliche Effekte – ein Roman wie ein Dogma-Film.
Aubert schreibt pointiert und ungeschützt über Intimes ... Die Dialoge sind elegant, ebenso wie die psychologischen Spielchen. Dieses wachsende Unbehagen zwischen Menschen, die lieben und geliebt werden wollen...
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