Beschreibung
Zweimal lebenslänglich - Romy Hall tritt ihre Haftstrafe in einem kalifornischen Frauengefängnis an. Draußen liegt die Welt, von der sie nun abgeschnitten ist: ihr sieben Jahre alter Sohn Jackson und ihre Heimatstadt San Francisco, wo sie als Tänzerin in einem Strip-Club arbeitete. Drinnen wartet eine neue Realität. Tausende Frauen, die tagtäglich um das Nötigste zum Überleben kämpfen. Institutionelle Abläufe, die durch schonungslose Absurditäten den Alltag erschweren. Körperliche Gewalt durch Wachpersonal und Mithäftlinge sind an der Tagesordnung. Doch auch in dieser Welt findet Romy einen Hoffnungsschimmer: einen idealistischen Sozialarbeiter, der sich der jungen Frau annimmt. Kushners Kommentar zum kulturellen und politischen Zerfall des "Lands der Freien". Er ist unsentimental, kritisch, mitfühlend und, vor allem, mitreißend.
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Autorenportrait
Rachel Kushners erste zwei Romane Flammenwerfer (2015) und Telex aus Kuba (2017) waren beide New York Times Bestseller und Finalisten des National Book Award. Ich bin ein Schicksal (2019) war ein internationaler Bestseller, Finalist des Man Booker Prize und Gewinner des Prix Médicis Étranger. Ihre Bücher sind in 26 Sprachen übersetzt. Sie hat Stipendien der Guggenheim Foundation und der American Academy of Arts und Letters erhalten und lebt in Los Angeles.
Rezension
Rachel Kushner ist derzeit eine der besten und aufregendsten US-Autorinnen. Ganz im Geist von Dostojewski,aber frei von klebriger Sentimentalität oder gar religiöser Verklärung gibt sie den Erniedrigten und Beleidigten eine Stimme.
Schlagfertig und voller Situationskomik – Rachel Kushners Buch „Ich bin ein Schicksal“ ist ein furioser Roman über die „freie Welt“ und deren Gefängnisinsassen.
Wie kaum jemand sonst verbindet Kushner dokumentarische Wucht mit literarischer
Vielschichtigkeit.
Rachel Kushner verwebt diese zerbrochenen Biografien zu einem emphatischen Panorama, in dem selbst ein krankhafter Stalker noch eine Stimme bekommt.
Die US-Bestsellerautorin Rachel Kushner porträtiert in ihrem neuen Roman ein anarchisches, wildes Amerika der Außenseiter. «Ich bin ein Schicksal» ist ein berührender Roman, weil in seinen Protagonisten beides gleichzeitig da
ist, erbarmungslose Abgebrühtheit und himmelhohe Naivität.
Kushners Buch ist mehr als nur ein knallharter Gefängnisroman, es ist die
literarische Anklage eines Gesellschaftssystems, in dem viele Menschen von
vornherein keine Chancen haben.
Was lässt einen Menschen schuldig werden (...)? Wer Rachel Kushners Roman liest, wird eine Ahnung vom eigentlich Unbegreiflichen bekommen. Ein Frauengefängnis wird zum Ort, an dem sich die Abgründe - nicht nur - des heutigen Amerikas offenbaren. Dostojewski hätte ganz sicher seine Freude an dieser unerbittlichen US-amerikanischen Erzählerin.
Es braucht grosse Romane wie «Ich bin ein Schicksal», um die oft verhängnisvolle Widersprüchlichkeit der menschlichen Existenz zu begreifen.
Ein vielstimmiger Roman voller Geschichten, die sonst
niemand erzählt.
Was Kushner mit diesem Roman gelingt, ist so ungewöhnlich wie eindrucksvoll, und es ist ein nicht zu unterschätzendes Glück für ihre Leser, wie Bettina Abarbanell ihr eine deutsche Stimme gibt.
Ein toughes Meisterwerk über Schuld, Sühne und Moral.
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