Beschreibung
1978, 1982: Zweimal Juni, zweimal Fußballweltmeisterschaft, und beide Male verliert Argentinien knapp gegen Italien. Auf die erste Niederlage, in Buenos Aires, folgt dennoch der Titelgewinn und der propagandistische Triumph der Militärjunta. Die zweite Niederlage, in Spanien, führt nicht nur zum Ausscheiden der Nationalmannschaft - sie wird begleitet vom katastrophal gescheiterten Falklandkrieg, der das Ende der Schreckensherrschaft einleitet. Und doch gibt es selbst in solchen Zeiten immer auch Leute, die es ganz gut getroffen haben. Etwa der junge Rekrut, der zunächst bei einem Militärarzt als Fahrer arbeitet und später als Medizinstudent den Krieg in der Zeitung verfolgt. Als er aber auf einer Gefallenenliste einen Namen bemerkt, der ihm bekannt vorkommt, entspinnen sich seine Erinnerungen, die an ein grauenhaftes Ereignis rühren. Mit dieser scheinbar unbeteiligten Stimme eines Mitläufers macht der Roman den Leser zum Komplizen und gewinnt eine Drastik und Intensität, die einem den Atem raubt. Martín Kohan schrieb mit Zweimal Juni den maßgeblichen Roman über die traumatischen Ereignisse der letzten Militärdiktatur.
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Autorenportrait
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Rezension
»Ein großer Roman über das emotionale Gleichgewicht politischer Herrschaft.«
»Kohan gelingt … eine eindrucksvolle Antwort auf die Frage nach der Motivation der Schergen und der Tatenlosigkeit der Mitläufer.«
»Trotz der allzeit spürbaren Schrecken ist der Text des 42-jährigen argentinischen Schriftstellers nicht vordergründig anklagend, sondern ... subtil, diffizil, beinahe unschuldig, ja unbeteiligt, aber gerade dadurch nahezu brillant in seiner Einfachheit. Martín Kohan schreibt mit ausgeprägtem Sinn für ambivalente Situationen. Ein Buch, das ungeheuer nachdenklich macht, auch ohne dass das Grauen mit direkten Worten beschrieben ist.«
Leseprobe
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