Beschreibung
Rumänien nach dem Sturz des Diktators. Emma, eine dreizehnjährige Vollwaise, wächst im Internat auf. Ihre Eltern sollen bei einem Autounfall ums Leben gekommen sein. Eines Tages erscheint eine Unbekannte, die sich als ihre Großmutter ausgibt. Widerstrebend folgt Emma ihr in eine fremde Stadt. In der Schule wird Emma nicht nur gehänselt, sondern auch bedroht, denn ihre Großmutter gilt als Spitzel und Geisteskranke. Tapfer erträgt sie die Peinigungen, zugleich aber wächst das Misstrauen gegen die alte Frau. Als sie sich über das Verbot, den Holzschuppen im Garten zu betreten, hinwegsetzt, macht sie eine verstörende Entdeckung. Die Geschichte, die nun beginnt, zieht Emma den Boden unter den Füßen weg: Stückweise kommt die Wahrheit über ihre Familie ans Licht - und über eine Gesellschaft, in der das gewaltsame Ende vieler ihrer Bürger nie verfolgt wurde. Die mutige Heldin dieses Entwicklungsromans handelt so radikal wie der Protagonist des Weißen Königs. Bei Dragomán sind es die Kinder, die mit ihrem unbestechlichen Sinn für Gerechtigkeit das Netz aus Lüge, Gemeinheit und Brutalität zerreißen. Eine knappe, einfache Sprache steht in spannungsvollem Kontrast zur doppelbödigen Realität und zur Mehrdeutigkeit des Wahrgenommenen. Das Unheimliche, Phantastische ist das Element, in dem Emma nach Klarheit sucht. 'György Dragomán ist das herausragende Talent der jungen ungarischen Literatur.' György Konrád
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Autorenportrait
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Rezension
»Es geht um traumatische Vorfälle in der Familie, um Geheimnisse aus der Vergangenheit. Dabei sind ganz beeindruckende fantastische Elemente enthalten. Sprachlich ist der Roman so gewaltig und lakonisch, wie ich es in dieser Form noch nie gelesen habe.«
»György Dragománs bitter-zarter Schauerroman leistet furios historische Aufklärung.«
»Der rumanische Sozialismus: ein Albtraum, aber Quelle großer Poesie. Nach dem
versucht Dragomán noch einmal die Kinderperspektive – abermals genialisch.«
»
ist ein Ereignis«
»Sache dieses Autors sind nicht große erzählerische Bögen, sondern prägnante und atmosphärische Bilder ... Der Roman ist reich an Momenten phantasmagorischer Intensität.«
»
... birgt jede Menge Unerklärliches. Dabei verliert sich der Autor keineswegs in postmodernistischen Formspielen, er zollt vielmehr der erzählten Realität Tribut, insbesondere auf der Handlungsebene, und zwar auf zarte, feinfühlige, mitunter auch harte, schreckliche, in Dragománs lakonischer Sprache immer fesselnde Weise.«
»Ein wuchtiger und großer Roman«
»Ein wuchtiger, grandioser Roman.«
»Das Buch von György Dragomán wird nie märchenhaft. Es steht – mit all den Einzelheiten, die die Magie plausibel machen – in der düsteren Tradition von E. T. A Hoffmann oder in der des magischen Realismus von García Márquez.«
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