Beschreibung
Immer stimmt irgendetwas nicht. Wenn die Freundin Zoé plötzlich fremd wirkt, ihre Stimme ein ungewohntes Timbre aufweist, weil sie sich, wie sich endlich erweist, für einen Job beim Radio einem Sprechtraining unterzogen hat. Wenn sich nach Jahren der Fernbeziehung die langersehnte Nähe zu Sam nicht einstellt, weil sich die Liebenden nur übers Telefon kannten und sich ihre wahren Stimmen nicht synchronisieren wollen. Oder wenn der Vater es nicht übers Herz bringt, die von der verstorbenen Mutter gesprochene Ansage auf dem gemeinsamen Anrufbeantworter zu löschen - und damit ihre Stimme auf ewig verschwinden zu lassen. Die acht ungleichen Frauenstimmen dieser alle Sinne ansprechenden Geschichten erzählen von Momenten, in denen Nähe und Entfremdung ineinander vibrieren. Wo eine winzig kleine Verschiebung im Gefüge allesentscheidend ist und Liebe in Skepsis umschlägt, Befangenheit in Zutrauen. Momente, die Raum für befreiend Neues schaffen.
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Autorenportrait
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Rezension
»Die Erzählungen von Maylis de Kerangal sind betörende, irritierende Schlaglichter mitten aus unserer Gegenwart – und mit Erkenntnisschüben, die nur die Literatur aus Wörtern und Sätzen herausholen kann.«
»Eine beglückende Lektüre.«
»All diese Frauen vereint eine unnachahmliche Stimme, die aus den Tiefen kommt, lebhaft und geerdet, zerbrechlich und stark, jene von Maylis de Kerangal, die Stimme einer Geologin, die uns anhand von entlarvenden Echos die Geschichten von Familien erzählt. Betörend.«
»Die Stimme ist das große Thema von Kanus, diesem brillanten und bewegenden Buch.«
»Herausragend.«
»Maylis de Kerangal findet die schönsten, wundersamsten Bilder über die Stimme. ... Ein Erzählband, der laute und leise Töne funkeln lässt!«
»Eine provisorische Bestandsaufnahme des Gegenwärtigen, das im nächsten Augenblick seine Gültigkeit verlieren kann. Und dadurch umso kostbarer ist.«
»Mit untrüglichem Gespür für winzige Frequenzstörungen gelingt es Maylis de Kerangal, ihren Erzählungen eine dichte Atmosphäre zu verleihen. In Frankreich längst ein Star, gilt es, diese bemerkenswerte Autorin in Deutschland noch zu entdecken.«
»Das Reizvolle an diesen Geschichten: sie schärfen die eigene Sinneswahrnehmung. Noch Tage nach der Lektüre läuft man mit offenen Ohren und Augen durch die Gegend.«
»Maylis de Kerangals Erzählstimme malt wundersame Sprachbilder, die einen Moment tragen, wie es kaum Trennschärfe zwischen Nähe und Entfremdung gibt.«