Beschreibung
'Es ist für mich genau die richtige Art und Weise, über Umgebung, über das Gelände des Lebens zu schreiben.' Esther Kinsky Eine Frau sitzt während des Lockdowns in ihrer Wohnung. Sie schaut auf den Ausschnitt vor ihrem Fenster und blickt zurück. In ihre Kindheit in einem Dorf in Yorkshire in den 1990er Jahren. Eine Zeit, in der sie alles erkundete. Eine Zeit, die sie lehrte, wie alles notwendigerweise Teil von etwas Größerem ist. Wie der örtliche Steinbruch, der zuvor Schauplatz einer Jagd zwischen einem Turmfalken und einer Wühlmaus war, nun von schweren Maschinen internationaler Konzerne zerstört wird. Wie das Nest einer unermüdlichen Kibitzin immer wieder von Traktoren zerquetscht wird und in der Blumenzucht nebenan Gastarbeiter ausgebeutet werden. Sie beginnt zu verstehen, wie belanglose Begebenheiten in ihrem Alltag in einem nordenglischen Dorf bis nach Nicaragua und China reichen und auf globale Warenketten und Klimaverschiebungen einwirken. Und wie sich in ihrem scheinbaren Idyll die Zeichen mehren, dass wir auf eine Katastrophe zusteuern. Notstand, der vielgepriesene Roman der britischen Autorin Daisy Hildyard, zeigt uns den Reichtum der Welt - die betörenden Details ebenso wie ihre weitreichende und schicksalhafte Vernetztheit. Ein stilles und großartiges Buch, in dem Mensch und Natur eins sind und in dem eine geteilte Zerbrechlichkeit alle Spezies eint.
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Rezension
»Sprachlich ist der Roman sauber und genau gearbeitet. ... Mit Esther Kinsky hat sie für ihre ersten auf Deutsch erschienen Roman wohl die ideale Übersetzerin gefunden ...«
»Daisy Hildyard erzählt in ihrem Roman grandios vom Menschen und seinem Umgang mit der Natur.«
»Wahrnehmungsgenau und in seinen assoziativen Verschlingungen kunstvoll gearbeitet. ... das [Buch] zeigt, wie eng Schönheit und Grausamkeit zuweilen verbunden sein können.«
»In ihrem bildgewaltigen Roman stellt Daisy Hildyard dem Landleben aus der Kindheit eine korrupte, komplexe Stadt gegenüber ... Wer [ihn] liest, taucht ein in die Natur ...«
»Ein atemberaubendes Buch – ein Balsam für unsere Zeit.«
»Ein sehr geglücktes Buch – wegen der kühlen und schönen Stimme seiner Erzählerin, der Präzision seiner Sätze, seiner Beobachtungen der natürlichen Welt und seines Beharrens darauf, dass es keinen Unterschied gibt zwischen Mensch und Umwelt.«
»Ein umwerfendes Buch über eine Jugend an der Schwelle zum sozialen Umbruch.«
»Man könnte [bei Hildyard] von einer Poesie der Verflechtungen, Wechselwirkungen und Abhängigkeiten sprechen, um dieses ungewöhnliche Buch zu charakterisieren. Die gelernte Wissenschaftshistorikerin ... beobachtet, entwirrt, verknüpft und schließt uns auf diese Weise die Welt neu auf. Esther Kinsky hat das mäandrierende, erstaunliche Buch mit sympathisierendem Eigensinn ins Deutsche übertragen. Eine Entdeckung!«
»... ein äußerst sprach- und bildstarker [Roman], von Esther Kinsky in ein glänzendes Deutsch übersetzt.«