Beschreibung
Warum bauen immer mehr Staaten eine Mauer, wo doch zugleich im Zeichen von Globalisierung und digitaler Vernetzung seit Jahren eine Welt ohne Grenzen beschworen wird? Die amerikanische Politikwissenschaftlerin Wendy Brown geht in ihrem preisgekrönten Buch dieser paradoxen Entwicklung auf den Grund. Ein USPräsident, der verspricht, eine Mauer zwischen den USA und Mexiko zu bauen; rechtspopulistische Parteien, die die 'Festung Europa' gegen Flüchtlinge absichern wollen; gewaltige Mauerbauprojekte zwischen Israel und Palästina, Südafrika und Zimbabwe, Indien und Pakistan oder Irak und SaudiArabien: Eine neue Abschottung hat weltweit Konjunktur, obwohl das Ausmaß globaler Vernetzung es illusorisch erscheinen lässt, durch den simplen Bau einer Mauer die Probleme der Gegenwart lösen zu können. Diese neuen Mauern gleichen für Brown daher eher theatralischen Inszenierungen und sind Ausdruck eines Bedürfnisses nach Übersichtlichkeit und einfachen Lösungen in einer immer komplexer werdenden Welt. Sie markieren einen schmerzhaften Niedergang nationaler Souveränität.
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Rezension
»Mit dem akademischen Rüstzeug der Psychoanalyse Freuds und der Staatstheorie Carl Schmitts seziert Wendy Brown den Mauerbau und die populistischen Forderungen nach befestigten Grenzen.«
» ... Machiavelli wusste: ›Festungen schaden im Allgemeinen mehr als sie nützen.‹ Man kann sagen, das Buch von Wendy Brown, Professorin für politische Theorie in Berkeley, sei eine meisterhafte Beweisführung dieses Satzes. Es ist ein hervorragend recherchiertes Buch ... «
»Wendy Brown legt ein Buch vor, das mit scharfen Analysen auffällt und die gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen mit einem wichtigen Diskussionsbeitrag bereichert.«
»Neu ist ... die Klarsicht, mit der [Wendy Brown] verschiedene Thesen zur produktiven Funktion von Mauern zusammenbringt.«
»Brown zeigt, dass die Mauern der Gegenwart die schon längst diskreditierten Erkennungszeichen einer schwindenden Souveränität sind.«
»Browns Analyse ist im Allgemeinen von wohltuender Nüchternheit.«
»Die US-amerikanische Politikwissenschaftlerin entlarvt die Ideologie, die in Fantasien von Festungen und Zäunen steckt.«
»Browns Essay ist nicht immer leichte Lektüre. Aber er hilft, die neuen Mauern nicht einfach als Abschottung zu lesen, sondern, viel gefährlicher, ›als Illusion einer Zukunft, die sich an einer idealisierten Vergangenheit orientiert.‹«
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