Beschreibung
Der englischsprachige Sammelband untersucht, wie einzelne Christen und christliche Institutionen - Kirchen, kirchliche Organisationen, Kleriker und Laien - im Europa des 20. Jahrhunderts die Themen Glaube und nationale Identität verbanden. 'Nationale' Identität wird in einem umfassenden Sinn begriffen, der Diskurse der Bürgerschaft, Narrative sprachlicher oder kultureller Zugehörigkeit oder Zuschreibungen distinkter 'nationaler' Charakteristika.Der Band versammelt katholische, protestantische und orthodoxe Perspektiven, erwägt verschiedene geografische Kontexte und berücksichtigt Prozesse transnationalen Austauschs und Transfers. Er zeigt auf, wie nationale und konfessionelle Identität sich oft gegenseitig bedingten, was bisweilen zu einem Ausschluss 'anderer' religiöser oder nationaler Gruppen führte. Unter anderen Umständen kritisierten religiös gesinnte Denker den Nationalismus, unter Verweis auf universalistische Züge ihres Glaubens - mit wechselndem Erfolg. Ferner mussten im Laufe des Jahrhunderts, und insbesondere nach 1945, sowohl Kirchenvertreter als auch Laienchristen sich mit dem Verhältnis ihrer nationalen und 'Europäischen' Identitäten auseinandersetzen und zum Prozess der Europäisierung Stellung beziehen. Die Aushandlung zwischen Glaube und Nation wird in verschiedenen Kontexten betrachtet: Debatten in den Medien, innere und auswärtige Politik, interkonfessionelle und ökumenische Bewegungen, kirchliche Organisationen, kosmopolitische intellektuelle Netzwerke und die Ideen einzelner Denker.
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Autorenportrait
Gregor Feindt studierte Geschichte und Slavistik in Bonn und Krakau und wurde 2013 in Bonn mit einer Arbeit zu oppositionellen Bewegungen in Ostmitteleuropa promoviert.
Rezension
Der Band beschäftigt sich in verschiedenen Kontexten mit der Frage, wie Geistliche und Intellektuelle die nationale und konfessionelle Identität im 20. Jahrhundert miteinander verknüpften.
Der englischsprachige Sammelband untersucht, wie Glaube und nationale Identität im Europa des 20. Jahrhunderts ausgehandelt wurden. Insbesondere nach 1945 sahen sich Geistliche und Intellektuelle gezwungen, sich mit der nationalen und »europäischen« Identität auseinanderzusetzen und zum Prozess der Europäisierung Stellung beziehen. Die einzelnen Beiträge analysieren die Aushandlung in verschiedenen Kontexten: Debatten in den Medien, innere und auswärtige Politik, interkonfessionelle und ökumenische Bewegungen, kosmopolitische intellektuelle Netzwerke und die Ideen einzelner Denker.