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Blut auf Pharsalischen Feldern

Lucans Bellum Ciuile und Vergils Georgica, Hypomnemata 206, Untersuchungen zur Antike und zu ihrem Nachleben

Erschienen am 11.06.2018, 1. Auflage 2018
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783525310557
Sprache: Deutsch
Umfang: 358 S.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die Arbeit untersucht Lucans 'Georgica'-Rezeption und geht von der thematischen Voraussetzung aus, dass das spätere Gedicht gewissermaßen als ein prequel für das frühere zu verstehen ist. Zur Analyse dient hierbei das Konzept >metapoetischer Realismus<. Damit ist es möglich, zwei potentiell verschiedene intertextuelle Phänomene zu vergleichen: die effektive Präsenz literarischer Kultur auf der Ebene der Eposhandlung einerseits und solche Formen von Intertextualität andererseits, die streng genommen nur für die Leser des Gedichtes wirksam sind. Letzteren zeigt Lucan, wie sich der Bürgerkrieg in dem historischen Moment ereignet, als bisherige kulturelle Standards nicht mehr und die der augusteischen Literatur noch nicht wirksam waren. Der für die 'Georgica' wie für die gesamte Dichtung Vergils charakteristische Anspruch, die Folgen des Krieges zu überwinden und in eine Phase höherer Kultur einzutreten, wird von Lucan nicht >anti-vergilisch< ad absurdum geführt, sondern mit Blick auf die keineswegs ausgesöhnte neronische Gegenwart eingefordert. Damit wird zugleich nach dem Wert literarischer Kultur gefragt. Das Handeln der >Helden< Lucans erscheint vor dem Hintergrund der 'Georgica' gerade als fundamentale Ursache für den Skandal des Krieges; eine Heroisierung von Caesar, Pompeius oder Cato ist unmöglich. Die Diskussion um eine entweder >positive< oder >negative< Aussage des Gedichts und insbesondere des programmatischen Nerolobs ist angesichts dieser Befunde verfehlt.

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DE 37073 Göttingen

Autorenportrait

Markus Kersten wurde 2017 an der Universität Rostock promoviert. Er war Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes und ist Jung-Mitglied der Mommsen-Gesellschaft.

Rezension

Die Arbeit analysiert die Bedeutung von Vergils Georgica für das Bellum Ciuile: Indem Lucan den Verlust literarischer Kultur als historische Voraussetzung des augusteischen Lehrgedichts darstellt, münzt er den didaktischen Impetus der Georgica subtil auf die Nerozeit um.

Lucans Bellum Ciuile kann gewissermaßen als prequel zu Vergils Georgica gelesen werden. Das Epos erzählt, wie sich der Bürgerkrieg in dem historischen Moment ereignet, als die bisherigen kulturellen Werte nicht mehr und die von der augusteischen Literatur propagierten noch nicht wirksam waren. Der didaktische Anspruch der Georgica, die Folgen des Krieges zu überwinden und in eine Phase höherer Kultur einzutreten, wird aber von Lucan nicht ›anti-vergilisch‹ ad absurdum geführt, sondern mit Blick auf die keineswegs ausgesöhnte neronische Gegenwart eingefordert.

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