Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783525404614
Sprache: Deutsch
Umfang: 307 S., mit 8 Abb. und 5 Tab.
Format (T/L/B): 2.2 x 20.6 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch
Beschreibung
Kriege prägen die Menschheitsgeschichte auch im 21. Jahrhundert leider immer noch entscheidend. Die damit verbundenen Gewalttaten, Zerstörungen und Verwerfungen hinterlassen tiefe lebensgeschichtliche Spuren bei den Betroffenen. Das gilt auch für die noch lebenden Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges, die damals Kinder und Jugendliche waren: Sie machen heute die große Gruppe alter Menschen aus. Frühe Kriegserfahrungen, die dazugehörigen seelischen Prägungen sowie Familien- und Generationskonstellationen sind Themen dieses interdisziplinär ausgerichteten Bandes, der auf Beiträgen des Zweiten Internationales Kongresses 'Kindheiten im Zweiten Weltkrieg in Europa' im basiert. Zu Wort kommen Historiker, Literatur- und Sozialwissenschaftler, Gerontologen, Psychologen, Psychoanalytiker und Mediziner. Praktiker berichten von ihren Erfahrungen aus Beratung, Therapie, Seelsorge, Bildungs- und Hospizarbeit sowie Versorgung und Pflege alter Menschen und ihrer Angehörigen. Das späte Echo der kriegsgeprägten Kindheitserfahrungen soll im neuen Jahrtausend nicht ungehört verhallen, in dem kriegerische Konflikte weiterhin an der Tagesordnung sind.
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Autorenportrait
Dr. phil. Insa Fooken ist Professorin für Psychologie an der Universität Siegen. Prof. Dr. med. Gereon Heuft ist Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Universität Münster.
Rezension
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind fast siebzig Jahre vergangen. Für viele Menschen in ganz Europa, die den mörderischsten Krieg aller Zeiten als Kinder oder Jugendliche erlebt haben, fand das Leiden auch nach 1945 kein Ende. Kaum jemand fragte sie, ob und wie sie existenzielle Bedrohungen und schwerste Entbehrungen hatten verarbeiten können. Sie blieben oft hilf- und sprachlos zurück. Nach einem Leben voller Verpflichtungen brechen jedoch bei vielen Kriegskindern die Erfahrungen von Tod, Zerstörung und Trennung auf. Dieses späte Echo soll nicht ungehört verhallen:Der Band sensibilisiert für kriegsbedingte psychische, soziale und körperliche Belastungen sowie für mögliche Spätfolgen im Alter.
Wenn die Waffen schweigen, ist das Leiden meist nicht vorbei. Viele Kriegskinder bleiben traumatisiert zurück und kämpfen bis ins hohe Alter mit den Folgen.