Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783525570821
Sprache: Deutsch
Umfang: 273 S., 51 Abb., mit 50 Abb. und 4 Grafiken
Format (T/L/B): 2.3 x 24 x 16.5 cm
Einband: gebundenes Buch
Beschreibung
Saskia Lerdon untersucht die Gotteslamm-Metapher in den biblischen Texten und skizziert ihre Rezeption beispielhaft in der bildenden Kunst. Nach einer Einführung in die Metapherntheorie stellt Lerdon die Bedeutung des Bildes im frühen Christentum und die frühe liturgiegeschichtliche Entwicklung des „Lamm Gottes“ vor. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem theoretisch komplexen Wechselverhältnis zwischen Sprache und Bildlichkeit. Die neutestamentlichen Texte zum „Lamm Gottes“ beleuchtet die Autorin hier in den Sinndimensionen, wie sie sich im 1. und 2. Jahrhundert dargeboten haben. Der Blick geht hierbei auf die Gotteslamm-Metapher im Neuen Testament und die vielfältigen religionsgeschichtlichen Anknüpfungspunkte in Texten und Artefakten der antiken Umwelt.Ausgehend von dieser Grundlage betrachtet die Autorin die vielfältigen Bildzeugnisse aus der zweitausendjährigen Kunstgeschichte in einem typologisch ausgerichteten Längsschnitt, der dazu dient, die semantische Vielfalt in eine systematische Betrachtung des Bildmaterials zu übersetzen. So gelingt ihr eine Darstellung, wie sich im Lauf der Jahrhunderte in der Rezeption der biblischen Metapher durch bildende Künstler neue Sinnpotentiale entfaltet haben.Zum Abschluss geht der Verstehensweg von den Bildzeugnissen noch einmal zurück zum Text. Lerdon legt dar, wie das Textverstehen die Wirkungsgeschichte beeinflusst hat, und regt ausgehend von den Bildzeugnissen eine Relecture der neutestamentlichen Texte an.
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Autorenportrait
Saskia Lerdon war Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Neues Testament an der Universität Heidelberg und ist ordinierte Pfarrerin der Evangelischen Landeskirche in Baden.
Rezension
Das »Lamm Gottes« hat die europäische Kunstgeschichte über zweitausend Jahre hinweg stark beeinflusst. Saskia Lerdon blickt in zahlreiche Beispiele aus der Kunstgeschichte, die eine Kontinuität von Neuinterpretation und Darstellungen dieser Metapher verdeutlichen. Auf der Basis dieser Beispiele widmet sich die Autorin der Schlüsselfrage, ob sich in einem historischen Prozess neue Deutungen entwickelt haben, die noch nicht in der Absicht der neutestamentlichen Autoren lagen. Hermeneutische Theorien helfen bei der Beantwortung dieser Frage und zur Annäherung an das umfassende Text- und Bildmaterial.
Das »Lamm Gottes«-Motiv hat in zweitausend Jahren Kunstgeschichte eine komplexe Entwicklung erfahren. Saskia Lerdon regt mit ihrer Untersuchung zahlreicher Bildzeugnissen zu dieser christologischen Metapher eine Relecture der neutestamentlichen Texte an.