Beschreibung
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Neuronal digital
Ein Familienunternehmen lässt digitale Geschäftsmodelle von Mitarbeitern und Betriebsrat entwickeln. Ein Mittelständler revolutioniert mit einer digitalen Dienstleistung die Nahrungsmittelindustrie. Ein frisch gegründetes Produktteam wirft bisherige Prozesse über Bord, lernt selbstständig agile Zusammenarbeit und erwirtschaftet so Millionenumsätze. Wie ist das möglich?
Sebastian Purps-Pardigol und Henrik Kehren haben in mehr als 150 Interviews über 30 Firmen analysiert und zwölf Unternehmen ausgewählt, die die eigene digitale Transformation vorbildhaft vorantreiben. Ihre Erkenntnis: Je größer das Maß der Digitalisierung in einer Organisation, desto mehr Aufmerksamkeit braucht das Thema Menschlichkeit.
Anhand zahlreicher Unternehmensbeispiele (u.a. Bosch-Siemens, oPhoenix-Contact, Viessmann, der tolino-Allianz - dem erfolgreichen Beispiel aus der Buchbranche) und mithilfe neuer Erkenntnisse aus Hirnforschung, Psychologie und Verhaltensökonomie erklären die Autoren, was genau in diesen Unternehmen geschehen ist und wie sich dieses Wissen auf andere Firmen übertragen lässt.
Dieses Buch ist Pflichtlektüre für jeden, der am digitalen Wandel beteiligt ist.
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Campus Verlag GmbH
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Werderstr. 10
DE 69469 Weinheim
Autorenportrait
Henrik Kehren ist Serienunternehmer, Digitalisierungsexperte und Keynote-Speaker. Er begleitete erfolgreich die familieneigene 1200+ mitarbeiterstarke Unternehmensgruppe und weitere namen-hafte Firmen durch Transformationsprozesse und den jeweils damit verbundenen Kulturwandel. Er entwickelte den auf einem wissenschaftlich anerkannten und validierten Diagnoseverfahren auf-bauenden Digital Culture Check, welcher die Ausprägung der jeweiligen digitalen Unternehmens-kultur misst und Potenziale aufzeigt. Seine derzeitige Firma kehren & partner unterstützt Kunden auf ihrem Weg, eine Unternehmenskultur für den digitalen Wandel zu schaffen. Einen Mindset, um sich in einer digitalen Welt zu behaupten. www.KehrenPartner.com Sebastian Purps-Pardigol ist Digitalsierungspionier, Organisationsberater und Keynote-Speaker. Er entwickelte bereits zur Jahrtausendwende digitale Geschäftsfelder für SonyMusic, gründete im Jahr 2010 mit dem Hirnforscher Dr. Gerald Hüther die Initiative Kulturwandel in Unternehmen und erforscht seitdem die Erfolgsmodelle mitarbeiterzentrierter Firmenkulturen. Seine Erkenntnisse publizierte Purps-Pardigol im Jahr 2015 in dem international verfügbaren Wirtschafts-Bestseller Führen mit Hirn (Campus). Mit seiner Beratergruppe Unternehmenswandel begleitet er Firmen dabei, die eigene Kultur zu verbessern und die digitale Transformation zu meistern. www.sebastian-purps-pardigol.com
Rezension
»Lesenswert dank vieler Beispiele und gut erklärter Zusammenhänge aus der modernen Hirnforschung zu Mitarbeitermotivation und Kreativität.«, Handwerk Magazin, 30.07.2018
»Je grösser das Maß der Digitalisierung in einer Organisation, desto mehr Aufmerksamkeit braucht das Thema Menschlichkeit. Die Autoren erklären, was genau in diesen Unternehmen geschehen ist und wie sich dieses Wissen auf andere Firmen übertragen lässt.«, HR Today, 17.10.2018
»Anhand zahlreicher Unternehmensbeispiele - unter anderem BoschSiemens, Viessmann und Tolino-Allianz - und mithilfe neuer Erkenntnisse aus Hirnforschung, Psychologie und Verhaltensökonomie erklären die Autoren, was genau in diesen Unternehmen geschehen ist und wie sich dieses Wissen auf andere Firmen übertragen lässt. Neben der Anpassung der Unternehmensstrukturen erklären die Autoren dabei ausführlich, wie wichtig die Unternehmenskultur und das Menschenbild in Unternehmen sind.«, DUB Unternehmermagazin, 25.06.2018
»Das Buch gehört zum Besten, was der deutsche Buchmarkt aktuell zum Thema zu bieten hat.« Andreas Matz, Hamburger Abendblatt, 21.07.2018
»Digitalisierungsprozesse in Unternehmen sind so vielfältig wie die Unternehmen selbst. Eines haben die Vorreiter aber gemeinsam, haben die Buchautoren Sebastian Purps-Pardigol und Henrik Kehren festgestellt.«, Wirtschaftswoche, 04.03.2018
»Sebastian Purps-Pardigol und Henrik Kehren ist es gelungen, all dem schon zigfach Aufgeschriebenen etwas Sinnvolles hinzuzufügen: Ihr Buch ›Digitalisieren mit Hirn‹ verbindet gekonnt Wissenschaft mit Managementlehre, Hirnforschung mit Unternehmertum.« Thorsten Giersch, Handelsblatt Online, 16.03.2018
Leseprobe
Vorwort von Philipp Lahm Als ich 2010 Kapitän der deutschen Nationalmannschaft wurde, gab es in den Medien eine große Diskussion über die Führungskultur auf dem Platz und notwendige Persönlichkeitsmerkmale von Mannschaftsführern. Es wurde nach Typen und nach Autorität verlangt, während im Team bereits ein deutlicher Wandel spürbar war. Die gestiegene öffentliche Aufmerksamkeit und die zunehmend professionellere Ausbildung in Leistungszentren hatten Spieler hervorgebracht, die mit einem größeren Selbstbewusstsein, einer klareren Zielvorstellung und einer neuen Erwartungshaltung in die Mannschaft kamen. Erfahrung wurde anerkannt, wenn sie auf dem Platz durch Leistung belegt wurde - nicht mehr per se. Positionen, Entscheidungen und Anweisungen wurden hinterfragt. Die jüngeren Spieler wollten verstehen und beteiligt werden. Damit wurden gewachsene Hierarchien und Strukturen herausgefordert sich anzupassen. Und Führen bedeutete immer mehr Informieren, Kommunizieren und Moderieren. Seit meinem Schritt ins Unternehmertum beschäftigt mich zunehmend das Thema Digitalisierung, denn auch hier kommen eine neue Generation und ein neues Denken in die Unternehmenswelt. Darum finde ich auch den Ansatz dieses Buches besonders spannend, weil er sich nicht auf die Einführung von Technologien und die Digitalisierung von Prozessen konzentriert, sondern die Menschen in den Mittelpunkt stellt. Die These der Autoren, die durch viele positive Beispiele aus der Praxis belegt und durch Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft erklärt wird, lautet: Der Digitalisierungsprozess muss von einem Wandel in den Köpfen der Menschen begleitet werden. Nicht nur die Unternehmensstrukturen müssen angepasst werden, sondern auch die Unternehmenskultur, damit die digitale Transformation am Ende erfolgreich ist. Diese Überzeugung teile ich zu 100 Prozent. Als Kapitän der Nationalmannschaft und des FC Bayern habe ich erlebt, wie wichtig es ist, dass Einzelne eine positive innere Haltung entwickeln, damit man als Team erfolgreich ist. Aber Veränderung kann man nicht anordnen, sondern man muss sie begleiten, begründen, nachvollziehbar machen. Mit der Digitalisierung gewinnen wir viele Instrumente und technische Möglichkeiten, den Informationsfluss zu verbessern und Wissen orts- und personenunabhängig zur Verfügung zu stellen. Das steigert die Transparenz und damit auch die Qualität. Es löst aber auch gewohnte Abläufe auf und verändert Arbeitsweisen. Deshalb braucht es auch eine andere Art Führung. Es geht um Sicherheit, um Anerkennung und um Vertrauen. Wenn Menschen kreativ werden sollen, selbstbestimmt arbeiten und neue Wege gehen sollen, brauchen sie einen Rahmen, ein Wertegerüst, klare Ziele und ein präzises Verständnis von ihrer Rolle und ihrem Beitrag zum großen Ganzen. Für mich ist die Zeit beim FC Bayern unter unserem Trainer Pep Guardiola ein eindrucksvoller Beleg dafür: Je exakter die Position des Einzelnen beschrieben wird, umso freier kann er sich bewegen. Je besser ein einzelner Spieler seine Handlungsmöglichkeiten kennt und weiß, wo und wie er zum Gesamterfolg beitragen kann, umso größer wird sein Selbstbewusstsein und umso besser kann er sich entfalten. Der Schlüssel ist hierarchiefreie Kommunikation, ein offener Austausch und dadurch Transparenz. Der Einzelne erhält Verantwortung und Entscheidungsbefugnisse in seinem Kompetenzbereich. Die Führungskraft ist der Moderator und Coach. Es gibt regelmäßige "Spielanalysen", in denen das Team kurz und offen reflektiert, was gut und was schlecht war - und daraus Verbesserungen im Sinne des gemeinsamen Ziels ableitet. Während diese Unternehmens- und Kommunikationskultur in Start-ups oft von Beginn an gelebt wird, stellt es für traditionell geprägte Betriebe verständlicherweise im ersten Moment einen großen Wandel dar. Aber ich bin sicher, dass es mit der nötigen Ruhe und einer schrittweisen Anpassung gelingen kann, viele der Mitarbeitenden von den neuen Möglichkeiten zu begeistern und den notwendigen kulturellen Wandel herbeizuführen. Das vorliegende Buch von Henrik Kehren und Sebastian Purps-Pardigol zeigt nicht nur ganz konkrete, erfolgreiche Beispiele funktionierender Digitalisierungsprozesse, die Mut machen können. Es erklärt auch die dahinterliegenden Muster, wie es gelungen ist, die Menschen in diesen Unternehmen so zu erreichen, dass sie gemeinsam Höchstleistungen erzielten. Das ist spannend und inspirierend zugleich. Philipp Lahm München, Februar 2018 Eine Frage der Haltung Bei Warner Bros. wurde man unruhig: Selznick International Pictures drehte gerade Vom Winde verweht, während Warner zeitgleich Jezebel - die boshafte Lady produzierte - zwei Klassiker, die sich beide mit der Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges beschäftigten. So wurde es ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wer mit seinem Streifen zuerst in die Kinos kommt. Doch Jezebel-Regisseur William Wyler arbeitete aus Sicht der Warner-Filmbosse nicht schnell genug. Sie beabsichtigten, ihn abzulösen. Es war Bette Davis' beherztem Einschreiten zu verdanken, dass Wyler bleiben durfte: Die Hauptdarstellerin drohte damit, nicht mehr am Set zu erscheinen, sollte Wyler gefeuert werden. Der Regisseur blieb, und Davis erhielt später einen Oscar für die beste Hauptrolle in Jezebel. In ihrer Dankesrede hob sie Wylers Beitrag ausdrücklich hervor: Besonders er sei für ihre überragende Leistung verantwortlich. Obwohl sich die streitsüchtige Davis ständig mit Wyler am Set in die Haare bekommen hatte, konnte sie nur an seiner Seite ihr jahrelang verborgenes Potenzial voll entfalten. Wyler verwirklichte zum einen viele ihrer Vorschläge, zugleich verlangte er von der etwas bequemen Schauspielerin ein hohes Maß an Zuverlässigkeit bei den Dreharbeiten. Auch Frühstück-bei-Tiffany-Hauptdarstellerin Audrey Hepburn bekam durch einen Wyler-Film die begehrte Trophäe. Ein bis heute ungebrochener Rekord des Regisseurs: Die Schauspieler seiner Filme erhielten insgesamt 36 Oscar-Nominierungen, 14 Mal davon wurde er verliehen. Durch seine ausgeprägte Disziplin verhalf Wyler vielen Menschen, die mit ihm arbeiteten, zu großem Erfolg. Den Höhepunkt der Karriere von William Wyler markierte 1959 der Film Ben Hur. Er erhielt zwölf Nominierungen für den Academy Award und gewann letztlich elf Oscars. Das gelang seitdem allein mit den Filmen Titanic und Herr der Ringe - und das auch nur, weil mittlerweile zwei zusätzliche Kategorien geschaffen wurden, die es 1959 noch nicht gab. Wyler rettete zudem mit dem großen Erfolg des Filmes seinen kurz vor dem Ruin stehenden Arbeitgeber, die MGM-Studios. Im Jahr 2016 kam Ben Hur abermals in die Kinos. Doch der Film spielte nicht einmal die 100 Millionen Dollar an Produktionskosten ein. Die Kritiker zerrissen die Neuverfilmung von Regisseur Timur Bekmambetow, und eine Nominierung für die Academy Awards lag in weiter Ferne. Während Bekmambetow einen Oscar-prämierten Drehbuchschreiber engagierte, hatte Wyler die Produktion sogar ohne fertiges Skript begonnen. Zwei Männer erzählen jeweils den gleichen Inhalt. Beide beherrschen das Handwerk des Filmemachens. Doch das allein reichte nicht aus. Was den einen Film von dem anderen unterschied, war die Umsetzung der großen Geschichte. Es ist weniger das, was die am Werk Beteiligten taten, sondern, wie sie es taten. Letzteres macht den Unterschied: Der große Erfolg gelingt, wenn alle so eingebunden sind, dass sie die beste Version ihrer selbst zeigen können. "Digitalisierung" oder "Digitale Transformation" heißt die große Geschichte, die heute in vielen Unternehmen erzählt wird. Eine Menge Experten scheinen zu wissen, was man tun muss: Berater, Bücher, Workshops, Fachartikel und Konferenzen erzählen von agiler Zusammenarbeit, Scrum, Design Thinking, Minimum Viable Products und anderen Werkzeugen (falls Sie sie noch nicht kennen, schauen Sie hinten ins Glossar). CEOs, CDOs und weitere Protagonisten der digitalen Transformation beginnen, sich all dieses Wissen anzueignen. Doch die Werkzeuge zu kennen, ist kein Garant...
Inhalt
Inhalt
Vorwort von Philipp Lahm 11
Eine Frage der Haltung 15
Kapitel 1
Verstehbarkeit - Menschen brauchen ein Warum und Wofür 19
Rieber - Vom Acker auf den Teller 20
Das Wissen um andere Menschen verändert unser Handeln 27
Bereits ein Gesicht lässt uns besser werden 31
Viessmann - Eine starke Ausrichtung auf das Warum 33
Wie Verstehbarkeit unser Gehirn beruhigt 40
Der George-Clooney-Perspektivenwechsel 43
Essenz für Eilige 45
Kapitel 2
Fokus - Kein Wandel ohne Aufmerksamkeit 47
Wer liefert was? - Bewusste Unruhe 48
Induzierte Inkohärenz - Warum ein Schreck manchmal hilft 50
Wer liefert was? - Vom Verlagshaus zum Internetunternehmen 54
Was wären wir ohne unsere neuronalen Potenziale? 57
BSH - Fokus auf die Transformation 61
Unser Fokus formt unsere Realität 67
Achtsamkeit - Ein effektiver Weg zum persönlichen Fokus 70
Essenz für Eilige 74
Kapitel 3
Das rechte Maß - Die Energie für den Wandel 77
Den Autopiloten ausschalten 80
Phoenix Contact - Alle mit an Bord 81
Wenn Menschen mitgestalten dürfen 88
Mitgestaltung als hilfreiches Korrektiv 93
Weshalb wir täglich Zähne putzen 94
Otto Group Digital Solutions - Der Company-Builder 95
Menschen möchten gerne wissen, was geschieht 101
Wir möchten gerne kontrollieren, was geschieht 106
Essenz für Eilige 108
Kapitel 4
Würdigung - Menschen wollen gesehen werden 111
Hamburger Hafen - Humanisierte Arbeitsbedingungen 113
Was angemessene Behandlung mit unserem Gehirn macht 118
tolino - David gegen Goliath 121
Der Gewinn der Würdigung 128
Glaubwürdige Würdigung 133
Wirksame Worte 135
Würdigung auf allen Ebenen 138
Essenz für Eilige 139
Kapitel 5
Digital Transformation Coaches - Die operativen Beschleuniger 141
Swisscom - Mehr Geschwindigkeit durch interne Botschafter 143
Biologisch sind wir auf Zusammenarbeit ausgerichtet 150
Eigentlich wollen wir Freunde sein 153
Verbundenheit - Ein neurobiologisches Primärbedürfnis 155
Ebner Verlag - Wissen nachhaltig nutzen 158
Kompetenztransfer und menschliches Wachstum 165
Essenz für Eilige 171
Kapitel 6
Führung im Wandel - Wie Menschen über sich hinauswachsen 173
CEWE - Der frühe Wandel 177
Neues Verhalten - Neue Erfahrungen 184
Verhalten sollte freiwillig sein 185
Mehr Erfahrung, mehr Hirn 190
Kreieren Sie erreichbare Ziele 191
CLAAS - Der Tesla für den Landwirt 194
Innere Bilder - Mitarbeitende orientieren sich an Ihnen 202
Der Einfluss innerer Bilder auf unser Gehirn 205
Essenz für Eilige 208
Kapitel 7
Zeit für ein neues Menschenbild 211
Das Risiko übermäßiger Eigenbestätigung 215
Ein hilfreiches Rollenverständnis für Führungskräfte 220
Begrenzungen und Demut 224
Essenz für Eilige 236
Epilog 239
Glossar 243