Beschreibung
Peter Stamm erzählt uns in seinen Geschichten davon, wie sich die Welt verwandelt, wenn es dunkel wird.Georg geht bald in Rente. Im Büro wird er schon nicht mehr beachtet, zu Hause wartet kein Essen auf ihn. Er scheint sich langsam aufzulösen und ein namenloser Schrecken erfasst ihn.Sabrina ist geschmeichelt, als ein Künstler sie anspricht. Aber als sie sich zum ersten Mal als Kunstwerk sieht, schaudert sie.David möchte eine Bank überfallen. Eine Maske hat er schon dabei, eine Eichhörnchen-Maske. Er wird sie heute aber noch nicht benutzen. Er hat gehört, dass Bankräuber oft wochenlang alle Einzelheiten beobachten, bevor sie zuschlagen. Er beginnt zu lauern.Wir haben uns an die Welt gewöhnt, und plötzlich wird sie uns unheimlich. Was, wenn unsere Phantasien realer werden als die Wirklichkeit? Peter Stamms Geschichten erzählen von der Brüchigkeit der Welt, von Schwindel und gespenstischer Liebe.
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Autorenportrait
Peter Stamm, geboren 1963, studierte einige Semester Anglistik, Psychologie und Psychopathologie und übte verschiedene Berufe aus, u.a. in Paris und New York. Er lebt in der Schweiz. Seit 1990 arbeitet er als freier Autor. Er schrieb mehr als ein Dutzend Hörspiele. Seit seinem Romandebüt 'Agnes' 1998 erschienen sechs weitere Romane, fünf Erzählungssammlungen und ein Band mit Theaterstücken, zuletzt die Romane 'Weit über das Land', 'Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt' und 'Das Archiv der Gefühle' sowie die Erzählung 'Marcia aus Vermont'. Unter dem Titel 'Die Vertreibung aus dem Paradies' erschienen seine Bamberger Poetikvorlesungen. 'Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt' wurde ausgezeichnet mit dem Schweizer Buchpreis 2018.Literaturpreise:Rheingau Literatur Preis 2000Bodensee-Literaturpreis 2012Friedrich-Hölderlin-Preis 2014Cotta Literaturpreis 2017ZKB-Schillerpreis 2017Solothurner Literaturpreis 2018Schweizer Buchpreis 2018
Rezension
In sachtem und sachlichem Ton, der gleichwohl emotional berührt, erzählt
Peter Stamm vom Alltag, der oft verzaubert wird, wenn die Menschen aus ihrem Trott aussteigen [...].
Heimlichkeiten stehen im Zentrum, und das Unheimliche ist nie fern.
Seine Kurzgeschichten zeigen, wie surrealistisches Schreiben im 21. Jahrhundert aussehen kann.
Eine ebenso unterhaltsame und suggestive wie nachdenklich stimmende Lektüre, die sich besonders für stille Wintertage empfiehlt.
Mit Lakonie und Eleganz erzählt der Schweizer Autor, wie diese Menschen ihr bisheriges Leben hinter sich lassen.
Metamorphosen der Dürftigkeit, die im Medium der Fiktion für den Trug des Lebens entschädigen.
Zwischen Ermunterung und Melancholie geht das Buch unter die Haut.
Kurzweilig geschrieben, aufs Wesentliche fokussiert. [...] So ungewöhnlich manches Schicksal klingt, das seine Figuren teilen, so glaubwürdig schildert Stamm die Geschichten doch.
immer fasziniert der Autor mit seiner Sprache, [...] das Unwahrscheinliche braucht bei ihm nicht geheimnisvolles Raunen oder fiebriges Staunen, es ist einfach da, real, selbstverständlich, schnörkellos
Vielleicht ist er deshalb der Philosoph unter den Schweizer Schriftstellern, weil er die Klugheit des Schweigens ebenso beherrscht wie die Kunst der kurzen Sätze.
stilistisch hervorragend geschrieben – fast ein wenig lakonisch– und höchst unterhaltsam.
Da ist kein Wort zu viel und doch alles greifbar. Er ist ein Meister der Melancholie.
Hinter dem unauffälligen Alltag [...] versteckt sich das Untergründige, das Stamm [...] nur anklingen lässt – auf eine betörende, in der kurzen Erzählform besonders dichte Weise.
so ist das in den wundervollen Geschichten von Peter Stamm: eine kleine Abirrung im Leben - und die Gedanken, Erinnerungen und Fantasien kochen über.
Die Verkleinerungskünste eines Robert Walser, die Wiederholungsstruktur von Kalendergeschichten, die ständige Verschränkung von Nichtigem und Bedeutsamen verknüpft Peter Stamm zu einer Virtuosität eigener Güte.
Entschiedene Lakonik eines erfahrenen Erzählers, leichthin kunstvoll, das beeindruckt.
In diesen Erzählungen aufgehoben sind die Menschen nicht mehr überflüssig. Sie sind wahrgenommen worden.
Peter Stamms Erzählungen gehören immer noch zum Bemerkenswertesten, was man lesen kann. Bleibt zu hoffen, dass wir von dem Autor noch hören werden