Beschreibung
Mit den Opern Asrael (1888), Cristoforo Colombo (1892) und Germania (1902) feierte der italienische Komponist Alberto Franchetti (1860-1942) internationale Erfolge. Ausgebildet bei Joseph Gabriel Rheinberger und Felix Draeseke in Deutschland, aber auch tief beeindruckt von den Musikdramen Richard Wagners, leistete Franchetti einen wesentlichen Beitrag zur Neuausrichtung der italienischen Oper nach Giuseppe Verdi. Aus unterschiedlichen Perspektiven nähert sich diese Studie seinem gesamten Opernschaffen, wertet nach den Maßgaben der aktuellen Opernforschung bisher unbekannte Brief- und Notendokumente aus und diskutiert Fragen zum musikalischen Wagnerismus, zum Erscheinungsbild der italienischen Grand Opéra, zum musikalischen Exotismus, zum individuellen Kompositionsprozeß sowie zu Fragen der Zusammenarbeit zwischen Franchetti, Luigi Illica und Gabriele d’Annunzio. Anhand von Einzelanalysen zu allen Parametern der musikalischen Dramaturgie Franchettis liefert diese Studie eine Grundlage für ein umfassenderes Verständnis der italienischen Opernlandschaft der sogenannten langen Jahrhundertwende und bietet zudem Erklärungen an, warum das kompositorische Werk Franchettis ab den 1930er Jahren in Vergessenheit geriet.
Autorenportrait
Richard Erkens absolvierte eine Ausbildung als Organist und Kantor in Hamburg und studierte Musik-, Theater- und Literaturwissenschaft an der Universität Bayreuth und an der Freien Universität Berlin. Seit seiner Magisterarbeit über den Tessiner Komponisten Carlo Evasio Soliva (1791-1851) gilt sein besonderes Interesse der italienischen Operngeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Mehrmonatige Forschungsaufenthalte führten ihn an das Deutsche Studienzentrum nach Venedig und an die Musikgeschichtliche Abteilung des Deutschen Historischen Instituts in Rom. Seit 2008 ist er Präsident des Comitato Scientifico der neugegründeten Associazione per il musicista Alberto Franchetti in Reggio Emilia.
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