Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Lexikologie der Gegenwartssprache, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik im Jahre 1949 gab esWörterbücher und Lexika für beide deutsche Staaten, obwohl die Sprache, über dieAuskunft gegeben werden sollte, doch eigentlich die gleiche war. Nach der letztengemeinsamen Ausgabe von 1947 wurde auch der DUDEN (d.i. der Rechtschreibduden),das deutsche Wörterbuch schlechthin, in eine Ost- und Westausgabe aufgespalten - 1951erschien die erste Ausgabe des Leipziger Dudens, 1955 die erste Mannheimer Ausgabe.Sowohl im Westen als auch im Osten erschienen eigene Großwörterbücher, so in der DDRdas Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache 1 und in der BRD das sechsbändigeDuden-Großwörterbuch2. Die Gründe für die Existenz verschiedener Nachschlagewerke zuLexemen der deutschen Sprache in Ost und West liegen wohl zum einen darin, daß für diepolitische Führung der DDR ein eigenes Wörterbuch Zeichen für die staatlicheEigenständigkeit war, andererseits aber auch ein Wörterbuch Mittel zur Propagierung derpolitischen Ansichten eines Staates ist. Schaut man sich z.B. die Wörterbuchartikel zu denLexemen 'Kommunismus' und 'Kapitalismus' in einem BRD- und einem DDR-Wörterbuchan, so wird man schnell feststellen, daß auf beiden Seiten der Mauer Wörterbücher auchpolitische Einstellungen transportiert haben. Zum dritten ist die Existenz getrennterNachschlagewerke auch dadurch begründet, daß es in beiden deutschen Staaten eine Reihevon Lexemen gab, die entweder nur in einem der beiden Staaten existierten oder in beidenStaaten unterschiedliche Bedeutung hatten.Mit der Auflösung der alten DDR und dem Beitritt des Staates zur Bundesrepublik hatzwar die Trennung der Wörterbücher aufgehört zu existieren, nicht aber die Lexeme, diespezifisch sind und waren für die DDR und für das heutige Ostdeutschland. Natürlichwerden Bezeichnungen für Dinge und Institutionen, die es nur in der DDR gab, heutelediglich bei der Erzählung und Wiedergabe von Vergangenem verwendet, doch gibt esdarüber hinaus auch Lexeme, die dem westdeutschen Sprachnutzer fremd vorkommen,weil sie in der DDR geprägt wurden und von den Ostdeutschen natürlich nach wie vorverwendet werden - man ändert seinen Alltagssprachgebrauch nicht schlagartig wenndas politische System sich wandelt. [...]1Klappenbach/Steinitz (Hrsg.), Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache, Berlin (Ost) 19782Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in sechs Bänden, herausgegeben unter der Leitungvon Günther Drosdowski, Mannheim 1976-1981
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