Oper ist elementar mit Bewegung verbunden: in der dramatischen Entwicklung der Handlung, in der Darstellung auf der Bühne, in der Wanderung der Sujets genauso wie der Operntruppen. Als Gattung wandelte sich die Oper ständig, oft durch kulturelle Krisen hindurch. Reinhard Strohm macht in seinem Buch neue Aspekte bekannter Werke sichtbar und spürt auch unbekannte Opern vom Barock bis zur Romantik auf. Er bringt die Leserinnen und Leser an Schauplätze von Ankara bis Schottland und an Aufführungsorte von Neapel bis Warschau, macht sie mit Helden und Primadonnen bekannt, erklärt die vielfältigen kulturellen Kontexte und Vorgeschichten.
Diese Entdeckungsreisen führen zu über 20 Opern von Monteverdi bis Donizetti, mit Besuchen unter anderem bei Purcell, Vivaldi, Händel, Mozart und Rossini. Exkursionen gelten auch Da Ponte, Goethe, Verdi, Wagner und sogar Brecht. Darüber hinaus werden zentrale Themen wie Arie und Rezitativ, Frauenbilder und Opernübersetzungen eigens beleuchtet.
Reinhard Strohm studierte Musikwissenschaft, Italianistik und Violine in München, Pisa, Mailand und Berlin. Er unterrichtete am King’s College, an der University of London (1975–1983, 1991–1996), an der Yale University (1983–1990) und an der University of Oxford (1996–2010). Seine Bücher und Aufsätze behandeln die italienische Oper, die Musik des Spätmittelalters und die globale Musikgeschichte.