Beschreibung
Die rechtsterroristischen Anschläge von Halle und Hanau haben in den Jahren 2019 und 2020 einmal mehr die Bedrohungslage durch rechte Gewalt und Terror verdeutlicht.
Was können (Kommunal-)Politik, die Zivilgesellschaft und pädagogische bzw. beraterische Praxis aus diesen Anschlägen lernen? Hierzu haben das Deutsche Jugendinstitut und das Demokratiezentrum Hessen lokale Interviewstudien durchgeführt, deren Ergebnisse in diesem Band publiziert werden. Weitere Beiträge aus Wissenschaft und Praxis analysieren die ideologischen Hintergründe und versuchen in den Handlungsfeldern „Kommune“, „Zivilgesellschaft“ und „Beratung und Pädagogik“, die „Lessons learnt“ zu identifizieren.
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Inhalt
Reiner Becker, Gamze Damat, Eva Georg, Tobias Johann, Björn Milbradt
Einleitung
I. Ergebnisse der Studien
Frank Greuel, Tobias Johann, Marco Schott
Der rechtsterroristische Anschlag vom 9. Oktober 2019: Belastungen, Bewältigung und Bilanzierung in der Stadtgesellschaft. Empirische Befunde des Teilprojekts Halle im Überblick
Tobias Johann, Marco Schott
Erinnern an Halle – Erinnern in Halle. Die Gestaltung von Erinnerungsorten für rechtsterroristische Anschläge als Gegenstand stadtgesellschaftlicher Konflikte
Gamze Damat
„Sie brauchen einfach die richtige Haltung, das richtige Herz“. Kommunale, beraterische und zivilgesellschaftliche Perspektiven auf die professionelle Bewältigungsarbeit nach dem Anschlag in Hanau
Eva Georg
„Bei aller Unvergleichbarkeit …“?! Solidaritätsbekundungen durchhalten, migrantisch situiertes Wissen wahrnehmen, externe Expertise einholen. Wie eine Stadt auf rechten Terror reagieren kann
Eva Georg
„Die wenden sich dann halt nicht mehr an uns“. Zur Notwendigkeit der Reflexion fachlicher und organisatorischer Strukturen in der professionellen Beratungs- und Unterstützungsarbeit nach den Anschlägen in Hanau
II. Analysen
Fabian Virchow
„Halle“ und „Hanau“ im Kontext der Geschichte des rechten Terrors, seiner Aufarbeitung und seiner aktuellen Erscheinungsformen
Leo Roepert
„Die Wurzel all dieser Probleme ist der Jude“. Antisemitismus und Verschwörungsdenken bei den Tätern von Halle und Hanau
Zeynep Demir
Rassismus in Deutschland – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Julia Bernstein, Florian Diddens
Folgen des rechten Terrors? – (Re-)Traumatisierungen über Generationen hinweg
Birgül Demirtas
Auswirkungen und Folgen von rassistischer und extrem rechter Gewalt am Beispiel Solingen. (Re)Traumatisierungen über Generationen hinweg
III. Handlungsfelder
Handlungsfeld Kommune
Massimo Perinelli
Kommune als Tatort, Kommune als Erinnerungsort
Robert Erkan
Die ersten Tage nach dem Anschlag von Hanau – was Kommunen machen können
Torsten Hahnel
Von den ersten Tagen danach zum regelmäßigen Gedenken. Eine kritische Bestandaufnahme städtischer Reaktionen auf den Anschlag von Halle
Handlungsfeld Zivilgesellschaft
Rachel Spicker
„Was aus dem Elend jenes Tages erwuchs, ist Solidarität“. Selbstbestimmtes Erinnern und Gedenken nach Halle
Olivia Sarma
Solidarität in schweren Zeiten
Valentin Hacken, Christina Brinkmann
Zivilgesellschaftliche Prozessbeobachtung am Beispiel des Prozesses gegen den Attentäter vom 9. Oktober 2019
Handlungsfeld Beratung und Pädagogik
Heike Kleffner, Christina Büttner
unter Mitarbeit von Zissi Sauermann
Rechter Terror: Solidarische und professionelle Unterstützung und die Tatfolgen
Talya Feldman
Mapping Halle: Reshaping Narratives of Right-Wing Violence
Laura Chihab
Zwischen Alltag, Anschlag und struktureller Anerkennung. Erziehungswissenschaftliche Reflexionen auf Potenziale und Grenzen in der Arbeit mit Jugendlichen „nach Hanau“
Cora Weißert-Hartmann
unter Mitwirkung von Leo Ries und Cat* Patiño Lang
Bildungsarbeit „nach Hanau“: Pädagogische Bedarfe nach dem Anschlag