Beschreibung
Ein Junge steht am Fenster seines Elternhauses, Abend fu¨r Abend, und schaut der Sonne zu, wie sie hinter den Hu¨gelketten im Westen verschwindet. Die Wälder durchstreift er mit Freunden. Sie bauen Hu¨tten, die der Förster zerstört. Es sind die fru¨hen sechziger Jahre. Jahrzehnte darauf macht Wolfgang Bu¨scher den Traum seiner Kindheit wahr. Er zieht in den Wald und erlebt dort Fru¨hjahr, Sommer, Herbst. Ein Fu¨rstenhaus an der hessisch-westfälischen Grenze, wo Bu¨scher aufwuchs, u¨berlässt ihm eine Jagdhu¨tte - mitten im Wald, mitten in Deutschland. Hier schlägt er sein Feldbett auf. Kein Strom, kein fließend Wasser. Er richtet sich auf eine stille Zeit ein, auf Holzhacken und Feuermachen, eine Jagd ab und zu, eine Wanderung, ein Schu¨tzenfest, auf radikale Einsamkeit und eine Schwärze der Nächte, die in der Stadt unbekannt ist. Das Jahr wird ungeahnt dramatisch, Sturm, Hitze und Käferplage bringen den halben Wald um. Und noch etwas ändert alles. Bu¨schers Mutter stirbt in diesem Sommer, das Haus, in dem er aufwuchs, ist nun leer, aber voller Erinnerungen. Eine Heimkehr, existenzieller als erwartet. Ein Buch aus einer Welt fern vom Getöse und Gelärm unserer Zeit - Erkundung des eigenen Landes, Sturm der Erinnerung und Éducation sentimentale zugleich.
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Autorenportrait
Wolfgang Bu¨scher, geboren 1951 bei Kassel, ist Schriftsteller und Autor der 'Welt'. 'Er hat der Reiseliteratur', wie es im 'Deutschlandfunk' hieß, 'zu neuem Glanz verholfen.' Zu seinen Veröffentlichungen zählen 'Berlin - Moskau' (2003), 'Deutschland, eine Reise' (2005), 'Hartland' (2011) und 'Ein Fru¨hling in Jerusalem' (2014). Fu¨r sein Werk wurde Wolfgang Bu¨scher vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kurt-Tucholsky-Preis, dem Johann-Gottfried-Seume-Literaturpreis und dem Ludwig-Börne-Preis.
Rezension
Die Bücher von Wolfgang Büscher erzeugen in ihrer Kombination aus scharfer Beobachtung und geradezu poetischer Sprachmacht einen unwiderstehlichen Sog ... Eine Lektüre, die lange nachhallt.
Vieles in diesem Buch wird man nicht so schnell vergessen ... Büscher ist der große Menschenkennenlerner unter den Schriftstellern ... umso reicher an Entdeckungen sind seine Texte.
Das Buch ist eine Würdigung, eine Selbstprüfung und eine Einladung, die Freiheit zu suchen, im Wald und überhaupt.
Ganz ohne Waldschwärmerei und Naturromantik ist der in Isolation entstandene Roman sowohl Reise in die Innenwelt des Schriftstellers als auch Deutschlanderzählung aus der Erfahrung des Waldes.
Wolfgang Büscher beherrscht die hohe Kunst des Nature Writing und verbindet Naturprosa mit überraschender Reflexion.
Ein Schriftsteller, der die deutschsprachige Reiseliteratur wieder aufs Niveau eines Wolfgang Koeppen gehoben hat.
In «Heimkehr» schildert Büscher in beinahe Stifter’scher Manier den Wald und die Umgebung, die jede Menge Erinnerungen an die eigene Kindheit heraufbeschwört
... Sein persönlichstes und zugleich bewegendstes Buch.
Ein Buch über den Traum vom Aussteigen (auf Zeit) und die Reise zu den eigenen Wurzeln.
Der Zauber dieses schönen, feinfühligen Buches liegt nicht zuletzt darin, wie es vom Zur-Ruhe-Kommen erzählt.
Eine Liebeserklärung an die Natur, aber ohne alle falsche Romantik. Dafür ist Wolfgang Büscher ein viel zu guter Beobachter, Denker und Stilist.
Leseprobe
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Schlagzeile
Mitten im Wald, mitten in Deutschland: Wolfgang Büschers faszinierende Reise ins Allerinnerste