Beschreibung
Zehn Tage Auszeit könnten Anja Romanowa gerade recht sein, um ein paar Dinge in ihrem achtundzwanzigjährigen Leben mit sich zu klären. Etwa ein verwirrendes Dreiecksverhältnis oder ihren missglückten Berufsstart im russischen Außenministerium mit seinen trinkfesten Zynikern. Nur verbringt Anja diese Zeit unfreiwillig mit fünf anderen jungen Frauen: Da ist Maja, die in 'Brust- und Po-Tuning' investiert, um reichen Männern zu gefallen, Natascha, die das echte Straflager kennt, oder Irka, die die Alimente für ihre Tochter nicht gezahlt hat. Sie sind zusammen im Moskauer Gefängnis, wegen Ordnungswidrigkeiten. Anja selbst verbüßt eine zehntägige Strafe, weil sie zu einer Demonstration gegen Regierungskorruption aufgerufen hat. Sechs Leben prallen aufeinander, explosiv und oft sehr komisch, in denen sich das heutige Russland spiegelt: Armut und Reichtum, Freiheitsgeist und Putin-Gläubigkeit, traditionelle Rollen und fluide Identitäten - die eine träumt von Buchweizen, die andere vermisst Bali. Und in alldem wird Anja einen Entschluss fassen. Zart und cool, rau und zornig erzählt Kira Jarmysch davon, wie eine Frau in einer zerrissenen Gesellschaft zu sich findet, erzählt von Willkür und Repression, Freiheit und Aufbruch - mit der Kraft und Wucht einer neuen Generation, der trotz allem die Zukunft gehört.
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Autorenportrait
Kira Jarmysch, geboren 1989, studierte Journalistik an der Diplomaten-Kaderschmiede MGIMO in Moskau - ohne Aufnahmeprüfung, da sie Siegerin der landesweiten 'Intelligenz-Olympiade' war. Ihr hochgelobter Debütroman erschien im Herbst 2020 in einem regimekritischen russischen Verlag. Seit 2014 arbeitet Kira Jarmysch als Sprecherin des prominentesten Oppositionspolitikers in Russland, Alexej Nawalny. Nach Nawalnys Rückkehr nach Moskau im Januar 2021 wurde auch Kira Jarmysch wegen Aufrufs zu Demonstrationen festgenommen.
Rezension
Ein richtig cooler Knastroman ... ausgesprochen kurzweilig
Ein Roman voller Wärme und Witz
Drastisch und amüsant
Kira Jarmysch erzählt von der Wut einer jungen, weiblichen Generation in Putins Russland - und verliert trotzdem nicht den Humor.
Aufregend und lustvoll erzählt Kira Jarmysch in ihrer verstörend aktuellen Tragikomödie von Freiheitsgeist und Fluchtträumen in Putins Russland.
Ganz Russland sitzt im Knast, wie man unschwer zwischen den Zeilen dieses faszinierenden Romans lesen kann.
Ein flirrender Roman über das raue Russland von heute.
Kira Jarmysch ist ein einfühlsames, zorniges, oft auch lustiges Portrait der russischen Gesellschaft gelungen.
Erschütternd ... Was bleibt, ist die Hoffnung, dass die Kraft dieser verstörend aktuellen Literatur sich über Russland hinaus entfaltet.
Ein erhellender Roman über das heutige Russland.
Tragikomisch, dissident und verstörend aktuell ... Ein Buch, in dem Literatur und reale Gegenwart sich aufs Engste verzwirnen ... «DAFUQ» ergänzt die Gegenwartsliteratur um eine aufregende neue Stimme mit vielen Tonarten – zornig, zärtlich, cool, nachdenklich.
Als Sprecherin des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny kennt sich Kira Jarmysch im Kampf mit der russischen Justiz gut aus ... Diese Erfahrungen hat sie in einem Roman verarbeitet: «DAFUQ» ist aktueller denn je.
Mit ‹Dafuq› lässt sich vielleicht genau die Wut oder aber das hoffnungslose Gefühl einer jungen Generation Russ*innen beschreiben, die im Land endlich etwas ändern will, aber nicht kann.
Ein frappierender Text, eine mitreißende Geschichte wie eine aufregende Erzählung über die Jugend – und eine eindrucksvolle Metapher dafür, was heute in Russland vor sich geht.
Dieser Roman offenbart nebenbei so vieles, was man über das heutige Russland weiß und nicht weiß, weil er so politisch ist, ohne belehrend sein zu wollen, im besten Sinn des Wortes aus dem Leben. Und man außerdem richtig laut lachen muss.
Kira Jarmyschs Buch ist umwerfend ... Es lässt teilhaben an dem, was die Frauen von heute wirklich denken und anstreben.
Leseprobe
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Schlagzeile
'Kira Jarmyschs Buch ist umwerfend.' Alexej Nawalny