Beschreibung
Moskau 1923. Larissa Reissner hat als sowjetische Gesandte in Kabul strategische Pläne entdeckt, die das Britische Empire stürzen könnten. In der flirrenden Hauptstadt, wo man die Welt neu denkt und aus den Angeln heben will, sucht sie nach dem Verfasser, einem Deutschen namens Niedermayer. Denn der Sieg der Freiheit ist Reissners Lebenssinn, die junge Schriftstellerin und Revolutionärin wird als Wundertochter ihrer Epoche gefeiert. Aus illustrer Familie, lernte sie schon als Kind Lenin kennen, sie kämpfte als Politkommissarin der Wolgaflottille; Pasternak und Trotzki bewundern sie. Von Moskau bricht Reissner auf nach Berlin - zu ihrer größten Mission: Sie soll ein geheimes Bündnis zwischen der Sowjetunion und dem deutschen Militär vermitteln, verkörpert durch General Tuchatschewski, den 'roten Napoleon', und jenen schillernden Ritter von Niedermayer. Doch Larissa verfolgt ihre eigenen Ziele. Zwischen ihr und den beiden Männern entspinnt sich ein Beziehungsgeflecht, das enorme Sprengkraft hat - in amouröser wie politischer Hinsicht. Ein außergewöhnlicher Roman, in dem Ho Chi Minh ebenso zu Wort kommt wie die Lordsiegelbewahrer des britischen Weltreichs oder die Dichterfürstin Anna Achmatowa - Steffen Kopetzky fängt das Leben der Larissa Reissner ein, die nichts weniger als die Welt verändern wollte.
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Autorenportrait
Steffen Kopetzky, geboren 1971, ist Autor von Romanen, Erzählungen, Hörspielen und Theaterstücken. Sein Roman 'Monschau' (2021) stand monatelang auf der 'Spiegel'-Bestsellerliste, ebenso wie 'Risiko' (2015, Longlist Deutscher Buchpreis). 'Propaganda' (2019) war für den Bayerischen Buchpreis nominiert. Von 2002 bis 2008 war Kopetzky künstlerischer Leiter der Theater-Biennale Bonn. Er lebt mit seiner Familie in seiner Heimatstadt Pfaffenhofen an der Ilm.
Rezension
Höchst raffiniert ... ein Ton wie der eines großen russischen Romans ... Kopetzkys große Leistung besteht darin, dass sich das bei aller Faktentreue liest wie ein großer Abenteuerroman.
Eine beeindruckende polyperspektivische Fülle ... ein faszinierendes historisches Gesellschaftsbild.
Steffen Kopetzky ist ein Meister des historisch verbrieften Abenteuerromans ... In seiner unbedingten Faszination für Wort und Tat hat Kopetzky einen wunderbaren Text geschaffen.
So kühn wie jene seltene taktische Variante beim Schach. Es ist ein Buch über die wahren Mächte dieser Erde, verfasst mit dem Herzen auf der Seite der Ausgebeuteten.
Steffen Kopetzky erzählt in seinem neuen Roman «Damenopfer» von Larissa Reissner: Revolutionärin, Schriftstellerin, Femme Fatale und Geheimagentin im Auftrag der jungen Sowjetunion. Nicht zuletzt: im Auftrag der Weltrevolution in Deutschland.
Das bieten Kopetzkys schillernde Geschichtsstunden immer: Man geht erstaunt und beseelt aus ihnen heraus – und ein ganzes Stück klüger.
Es ist ein besonderer Reiz von ‹Damenopfer›, dass das aufregende Leben (von Larissa Reissner) nicht chronologisch, sondern in Sprüngen erzählt wird. Am Ende fügten sich die Splitter wie in einem Puzzle perfekt zusammen.
Ein äußerst lesenswerter Roman.
Kaum jemand kann Geschichte so bezwingend vergegenwärtigen wie dieser Autor.
Einer der wichtigsten deutschen Schriftsteller unserer Zeit.
Steffen Kopetzky vermag es wie kein anderer deutschsprachiger Gegenwartsautor, akribisch recherchierte historische Fakten mit höchster Unterhaltsamkeit zu verbinden.
Steffen Kopetzky montiert eine literarische Collage, um dieser schillernden Frau, die zwischen Russland, Deutschland und Afghanistan oszillierte, gerecht zu werden.
Ein knappes Jahrzehnt europäischer Geschichte (...) – mit einer brillanten, anschaulichen Sprache, die den Leser quasi zum unmittelbaren Zeugen macht; mit tollen Eindrücken und Bildern.
Ein akribisch recherchierter Doku-Roman über das It-Girl der russischen Revolution.
Ein kühn erzählter Historienroman.
Eine großartige und längst fällige Wiederentdeckung.
‹Damenopfer› erzählt fesselnd von einer Zeit, in der Enthusiasmus und Hingabebereitschaft auf brutalen Machtwillen treffen - und am Schluss, wie fast immer, die Intellektuellen verlieren. Ein eindrucksvoller Roman.
Historisch genau und doch so atemberaubend, wie es nur Fiktion sein kann.
Steffen Kopetzky versteht es wie kein Zweiter, die zu Unrecht Vergessenen aus dem trüben Wasser der Geschichte zu fischen und um sie herum einen spannenden Roman zu weben.
Diese Balance von Handwerk und Substanz ist selten.
Kopetzky gehört zu den wichtigsten deutschen Schriftstellern unserer Zeit.