Beschreibung
1968: Teo, eine junge Laotin, kommt am Berliner Ostbahnhof an. Es ist die Liebe, die sie in die DDR führt, weit weg von ihrer Familie. Doch ihr neues Leben in Potsdam, scheinbar ein sozialistisches Idyll, ist schwer, und auch perfektes Deutsch kommt gegen die Fremdheit, die man sie als Asiatin jeden Tag spüren lässt, nicht an. Weihnachten 1982: André, Teos Sohn, ist zwölf und wünscht sich nur eines: den Schikanen seiner Lehrerin entgehen und möglichst nicht auffallen, was nicht so einfach ist als halblaotischer DDR-Bürger mit einem behinderten jüngeren Bruder. Trotzdem ist eigentlich alles ganz schön, solange seine Mutter nicht wieder krank wird, solange sein Bruder nicht ausrastet, solange die Mutter und die GroÃmutter sich vertragen. Doch dann erschüttern mehrere Schicksalsschläge die Familie. «Nostalgia», André Kubiczeks vielleicht persönlichstes Buch, handelt von seiner Beziehung zur Mutter, die versuchte, in der Fremde eine Heimat zu finden. Dabei entsteht ein etwas anderes Bild vom Leben in der DDR â aus der Perspektive einer binationalen Familie, die im Alltag anzukommen versucht. Ein Roman, der einfühlsam und voller Wärme von Vertrautheit, Fremdsein und Liebe über Kulturen und Vorurteile hinweg erzählt.
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Autorenportrait
André Kubiczek wurde 1969 als Sohn eines deutschen Vaters und einer laotischen Mutter in Potsdam geboren. 2002 erschien sein Debüt 'Junge Talente', auf das mehrere hochgelobte Romane folgten. Er wurde mit dem Candide-Preis ausgezeichnet, 'Skizze eines Sommers' (2016) stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Zuletzt erschienen 'Straße der Jugend' (2020) und 'Der perfekte Kuss' (2022). André Kubiczek lebt in Berlin. Die 'Berliner Zeitung' schrieb über ihn: 'Er baut eine atmosphärische Dichte und Intensität auf, das ist die besondere Kunst dieses Autors.'
Rezension
Ein Buch voller Wärme, das zum Nachdenken bringt.
Kaum jemand schreibt besser über die Zeit der Jugend, über Verliebtsein und Verzweifeln, über Einsamkeit und Euphorie beim Neuentdecken der Welt.
Ein wichtiges Buch.
Augenzwinkernd spielt Kubiczek mit Realität und Fiktion, wechselt gekonnt Perspektiven und Zeitebenen. So hält er die Spannung.
Ein Buch von großer Kraft.
Kubiczek webt seine Jugend in wunderbar dichte Szenen und Sätze … trifft genau den richtigen Ton zwischen Trauer, Humor und Liebe, ohne nostalgisch zu werden.
Dem Autor gelingt eine sprachliche Dichte, ein Humor … auf zerbrechlich-schöne und unwiderstehlich traurige Weise erzählt.
Kubiczeks autobiografischer Roman erzählt vom Leben seiner laotischen Mutter in der DDR ... ein packender Romanstoff.
Eine eindringliche Lektüre, die durch Authentizität und Ehrlichkeit überzeugt. Der Roman lebt von den atmosphärischen Details und kontrastiert die Tragik mit einem leichten, bisweilen gewitzten Ton.
Kubiczek wendet sich herzergreifend abgründigen Schlüsselmomenten seines Lebens zu, ohne dass ihn dabei der Humor verlässt.
Fesselnd.
André Kubiczek vermag etwas ganz Besonderes: Er kann ungemein lässig, sehr komisch und berührend zugleich über den Zauber und Schrecken vom Jungsein erzählen.