Beschreibung
Nietzsche erlebt einen fulminanten Aufstieg zum Professor für klassische Philologie in Basel ohne Promotion. Er ist ein Bewunderer des Militärs, bei dem seine von Hause aus schwächliche Gesundheit zweimal schwer geschädigt wird. In dieser Zeit entwirft er ein Bild vom antiken griechischen Staat als einem aristokratischen Machtstaat. Doch er findet nur geringe akademische Anerkennung und gibt die Professur 1879 auch aus Krankheitsgründen auf. Ab den 1880er-Jahren erscheinen seine wichtigsten Bücher, unter anderem Also sprach Zarathustra. Er kritisiert den Materialismus seiner Zeitgenossen, wie ihm die politische Klasse des Kaiserreichs nicht elitär genug ist. Andererseits entwirft er einen vollkommenen Nihilismus, dem es um die Schöpfung neuer ethischer Werte geht. Nietzsches politische Ideen klingen elitär, sind aber gleichzeitig individualistisch, sodass sie letztlich eine Abkehr vom autoritären Machtstaat implizieren. Nietzsches Leben und sein Denken verkörpern alles andere als eine harmonische Einheit.
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Autorenportrait
Hans-Martin Schönherr-Mann ist Essayist und Professor für politische Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Thematisch beschäftigt er sich mit der Zivilgesellschaft wie der partizipatorischen Demokratie im Anschluss an Hannah Arendt, Simone de Beauvoir, Michel Foucault, Jacques Derrida, Judith Butler und natürlich Nietzsche. Ebenso mit den Themenfeldern Bildung und Politik, Existenzialismus und Poststrukturalismus. Ausgewählte Buchpublikationen: Michel Foucault als politischer Philosoph, Innsbruck 2018; Der Übermensch als Lebenskünstlerin - Nietzsche, Foucault und die Ethik, Berlin 2009; Friedrich Nietzsche, Paderborn 2008.
Rezension
„Eine kompakte Einführung in (Friedrich Nietzsches) Leben und Werk“
Gehirn&Geist
Inhalt
Vorwort
›Jesus kommt heute in die Psychiatrie‹
Einleitung
»Warum ich so gute Bücher schreibe«
I. Die glücklichen Jahre
Von Schulpforta nach Tribschen – zwischen künstlerischem und politischem Genius
II. Die siebziger Jahre
Der universitär Gescheiterte als philosophischer Anfänger – Abschied vom Weib, von der Wahrheit, Preußen und Wagner
III. Die frühen achtziger Jahre
Ein philosophischer Neustart und der letzte Korb vom Weibe – die zufällige Wiederkehr des Genies als politischer Individualismus
IV. Mitte der achtziger Jahre
Also sprach Zarathustra als Rache an den bösen Weibern – der Übermensch zwischen Tradition und Innovation
V. Die Mitte der Achtziger überschreitend
Die Flucht vor dem Weib in die Politik – nationale bürokratische oder höhere europäische Eliten
VI. Die späten achtziger Jahre
Der den Weibern in die Philosophie Entkommene – die moralische und rechtliche Stärke der Schwachen
VII. Dem Jahrhundertende entgegen
Der Hass auf das Christentum und die Wiederkunft des Weibes – vom prätotalitären zum individuellen Wahn
Nachwort
Nietzsches Kampf gegen den europäischen Feminismus
Zeittafel
Auf den Spuren von Friedrich Nietzsche
Stadtrundgang
Anhang
Personenregister
Literaturverzeichnis
Bildnachweis