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Die Wahl des koptisch-orthodoxen Patriarchen Ägyptens vom 8. bis zum 13. Jahrhundert durch das Los und andere Methoden

Erschienen am 26.06.2024
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783752005943
Sprache: Deutsch
Umfang: 232
Format (T/L/B): 24.0 x 17.0 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die Wahl eines geeigneten Nachfolgers für einen verstorbenen Patriarchen der koptisch-orthodoxen Kirche Ägyptens markiert stets einen wichtigen Einschnitt im Alltagsleben dieser orientalischen Kirche. Seit 1957 wird ihr Oberhaupt ausgelost – aus den Namen von drei zuvor ordentlich gewählten Kandidaten wird ein Altarlos gezogen, um den neuen koptisch-orthodoxen Patriarchen bestimmen zu können. Während das Losen seit 1957 regelhaft den Wahlprozess abschließt, ist dieser Auswahlmodus historisch betrachtet die Ausnahme von der Regel. Bis heute wurden von den insgesamt 118 koptisch-orthodoxen Patriarchen lediglich 7 durch das Ziehen von Losen in ihr Amt gebracht. Zwischen dem 8. und dem 13. Jahrhundert waren es sogar nur zwei. Eigentlich erstaunlich, denn grundsätzlich konnten sich die Kopten mit Apg. 1, 15 – 26 auf einen einschlägigen Präzedenzfall für die Anwendung dieser Auswahlmethode berufen: Nach dem Tod des Verräters Judas musste ein Nachfolger für ihn ermittelt werden. Die versammelten Jünger beteten hierüber und nominierten zwei Männer, Joseph und Matthias, zu geeigneten Nachfolgern. Anschließend wurde das Los über sie geworfen – die Wahl fiel auf Matthias, der fortan zu den Aposteln gezählt wurde. Das Losen gilt, zieht man das Forschungsprogramm des Münsteraner Sonderforschungsbereiches 1150 „Kulturen des Entscheidens“ zurate, als „Extremfall des Entscheidens“, was die Anwendung dieser Auswahlmethode überaus voraussetzungsvoll macht. Warum also einigten sich die Kopten in den wenigen, uns überlieferten Fällen darauf, das Oberhaupt ihrer Kirche durch das Ziehen von Losen auszuwählen? Welche historisch-kulturellen Rahmenbedingungen ermöglichten die Anwendung des Losens als Auswahlmethode überhaupt erst? Welche Erwägungen sprachen für das Ziehen von Losen beziehungsweise gegen die Anwendung anderer Auswahlmethoden? Und wie beeinflussten diese Erwägungen die technisch-instrumentelle Seite wie auch die symbolisch-expressive Seite des in den einzelnen Fällen zur Anwendung gebrachten Ziehungen eines Altarloses? Eine systematische, historisch-vergleichende Analyse für die Anwendung sowohl insbesondere des Losens als auch weiterer Auswahlmethoden im Rahmen der Wahl des koptisch-orthodoxen Patriarchen war ein bis dato noch nicht eingelöstes Desiderat. Diese Studie löst das angesprochene Anliegen nun für diejenigen Patriarchen ein, die zwischen dem 8. und dem 13. Jahrhundert über das Ziehen von Losen in Amt und Würden gebracht wurden. Das schließt freilich auch die übrigen Auswahlmethoden, die sich für die Regelung der Nachfolge eines verstorbenen Patriarchen im genannten Zeitraum belegen lassen, mit ein.

Autorenportrait

Fabian Erben, geboren am 30.08.1988, lebt mit seiner Ehefrau in der im östlichen Ruhrgebiet gelegenen Stadt Unna. „Die Wahl des koptisch-orthodoxen Patriarchen Ägyptens vom 8. bis zum 13. Jahrhundert durch das Los und andere Methoden“ ist seine erste große Buchveröffentlichung und zugleich auch seine Dissertationsschrift. Er studierte an der Ruhr-Universität Bochum Geschichte und Germanistik (2009 – 2015). Anschließend war er der Universität zu Münster von 2015 bis 2019 als wiss. Mitarbeiter am Sonderforschungsbereich 1150 „Kulturen des Entscheidens“ tätig. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes ist auch die obengenannte Dissertationsschrift entstanden. Von 2020 bis 2022 schließlich arbeitete er als wiss. Volontär im LWL-Römermuseum in Haltern am See, wo er an der Planung, Konzeption und Durchführung der Sonderausstellung „Rom in Westfalen 2.0“ beteiligt war. Aktuell ist Fabian Erben als Persönlicher Assistent tätig und unterstützt einen körperlich behinderten Menschen in seinem Alltag. Parallel hierzu lässt er sich an der Ruhr-Universität Bochum zum Gymnasiallehrer in den Fächern Deutsch und Geschichte ausbilden.

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