Minge Ühm mein Onkel Er war immer mein Anti-Vorbild: ein Leben lang unselbständig und eigenbrötlerisch, gleichzeitig großsprecherisch und selbstüberschätzend, und in seinen letzten Jahren ein dahindämmernder Pflegefall. Und doch ein Mensch, der unter anderen Umständen ein besseres Leben hätte genießen können und auch verdient gehabt hätte. Das Schicksal wollte es anders. Und so ist dies die Geschichte eines Mannes mit einem vom Kern her freundlichen Gemüt, der seine Fähigkeiten im Beruf mit Herz und Hand ausleben konnte, es aber nie schaffte, sich aus der Umklammerung einer überfürsorglichen Mutter zu lösen und daran innerlich verödete, ohne das jemals sich oder anderen einzugestehen. Ich erzähle diese Geschichte in kölscher Mundart, weil ich hoffe, dass sie dadurch für die Leserschaft in milderem Licht herüberkommt. Im Anhang befindet sich eine Übersetzungshilfe.

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Das ist mein erstes Solo-Buchprojekt. Geboren wurde ich 1960 in Hürth, wo ich auch aufgewachsen bin. Neben dem erlernten Beruf als Sozialversicherungs-Fachangestellter begann ich ab 1988 als freier Journalist für verschiedene Printmedien Bild- und Textbeiträge zu erstellen. 1991 war ich beteiligt am Buchprojekt "Gegen den Braunen Strom" mit Biografien über Kölner Widerstandskämpfer in der NS-Zeit, einer Gemeinschaftsarbeit mit der Arbeiterfotografie e. V. und dem NS-Dokuzentrum Köln. Die ab März 2020 hereinbrechende Corona-Pandemie verschaffte mir ungewollt den Freiraum, den ich für dieses Projekt genutzt habe.