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Die Küche der Armen

Mit 300 Rezepten aus aller Welt

Erschienen am 31.07.2023
26,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783755000181
Sprache: Deutsch
Umfang: 368 S.
Format (T/L/B): 3 x 23.5 x 14.2 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

Die Kunst einfach zu kochen - mit 300 Rezepten aus aller Welt. Das Buch enthält aber auch einen umfangreichen ethnologischen Essay, der den Hintergrund dieser aus Mangel und jahrhundertelanger Erfahrung geborener Rezepte beleuchtet. In unserem Teil der Welt, der immer noch vor Opulenz überquillt, ist dieses Kochbuch eine Aufforderung zur Besinnung. Die 300 Rezepte gestatten einen Blick in die Kochtöpfe, Erdmulden, Dampfkörbe und Lehmöfen der Welt. Man meint, den Duft dieser einfachen Gerichte zu schnuppern, wenn man nur ein paar Seiten gelesen hat.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
März Verlag GmbH
Richard Stoiber
r.stoiber@maerzverlag.de
Göhrener Str. 7
DE 10437 Berlin

Autorenportrait

Huguette Couffignal schrieb einige Kochbücher, unter anderem »J'aime le Pain«, die alle in den 70ern erschienen. Leider konnten wir von der Autorin weder ein Foto noch eine Vita ausfindig machen.

Rezension

»Couffignals Kochbuch ist die perfekte Antithese zu heutigen Hochglanzkochbüchern, bei denen alles instagrammy angerichtet ist und der Verweise auf den Ursprung eines Gerichts als ›traditionelles Armengericht‹ vor allem dazu dient, dem Ganzen den Glanz der Authentizität zu verleihen. In der Küche wird die Armut oft romantisiert: da werden Gerichte dann mit Bezeichnungen wie ‚herrlich simpel‘ belegt oder die Einfachheit der Zutaten betont. Die Armutsromantik, mit der die Rede vom ›traditionellen Armengericht‹ verbunden ist, hat bei Couffignal keinen Platz. Sie kehrt in ihrem Buch dagegen heraus, worum es in der Küche der Armen eigentlich geht: ums Überleben. Und sie arbeitet heraus, was wir aus der Küche der Armen lernen können – oder besser, lernen müssen: Nachhaltigkeit. Dass Couffignal das vor 50 Jahren schon erkannt hat, in einer Zeit, in der die wenigsten Menschen sich über ihren Konsum Gedanken gemacht haben, ist bemerkenswert hellsichtig.« Kais Harrabi, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Die Küche der Armen ist eine für den Hausgebrauch teils nützliche Rezeptsammlung sowie ein ethnologischer Essay, der die Beobachtungen seziert, die Couffignal auf ihren Reisen über alle Kontinente zusammengetragen hat. [...] In einem ist Couffignal auch heute noch ihrer Zeit voraus: Ihr Plädoyer für den Verzehr von Insekten, darunter Heuschrecken, Termiten, Raupen, Larven und Würmer, lässt wohl nur wenigen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Dabei, weiß die Autorin, gelten die bei uns mit Ekel behafteten Vielbeiner nicht nur in anderen Ländern als Leckerbissen; sie gehörten allein schon aus Vernunftgründen auf den Teller. [...] Wer immer sie auch sein mag, Huguette Couffignal schreibt so ungerührt und lakonisch über Irres, dass gerade die unrealistischen Rezeptideen [Elefant] der Lektüre lohnen.« Ronald Düker, Die ZEIT

»In den Rezepten dieses Buchs beginnt man nach Ideen zu suchen, mit schlechtem Gewissen, weil man sie sich in aller Sattheit aneignet. So sehr entspricht zumindest der vegetarische Teil dem Alltag unserer Konsumgesellschaft. Die Igel, Elefanten und Eidechsen, von deren Zubereitung Couffignal weiß, liegen ferner. Fußnoten der Herausgeber zeigen, welche Entwicklung es im vergangenen halben Jahrhundert gab. Die Autorin hatte aber in den Siebzigerjahren schon einen scharfen Blick für die Ausbeutung natürlicher Ressourcen. Sie rechnet vor, ›was die Erzeugung einer tierischen Kalorie im Vergleich zur Erzeugung einer pflanzlichen Kalorie kostet. Milch zum Beispiel bringt nur 15 Prozent der verbrauchten Energie wieder ein, Eier 7 Prozent, das Rindfleisch höchstens 4 Prozent‹.« Marie Schmidt, Süddeutsche Zeitung

»Was man nicht weiss: Was essen die Armen? Wie bereiten sie sich den Reis aus den Säcken der United Nations zu oder das Mehl aus der Ukraine, um die momentan mit Waffengewalt gestritten wird? Das Buch ›Die Küche der Armen‹ leuchtet diese kulinarische Dunkelzone aus. Es ist, das macht es trotz dem ernsten Unterton des Themas zu einer so interessanten wie vergnüglichen Lektüre, nicht vordergründig aus politischem Interesse geschrieben, sondern aus kulinarischem. Es geht nicht darum, warum manche Menschen arm sind, sondern um die Frage, wovon sie sich ernähren. Vor allem halt, wie sie das wenige, dessen sie habhaft werden können, zubereiten. Und ja: Die Rezepte dieser Cuccina povera sind beigefügt. […] Spoiler: Wenn gar nichts anderes aufzutreiben ist, wurde mancherorts tatsächlich Erde zubereitet. […] Dass sich aber auch aus wenig, aus stärkehaltigem und satt machenden Zutaten interessante Gerichte zubereiten lassen, das wissen vor allem noch die Zeitzeugen der Nackriegszeiten. Die aber werden weniger und weniger. Von daher ist dieses weltweite Notwissen hier bestens aufbewahrt: in einem schönen Buch.« Joachim Bessing, Neue Zürcher Zeitung

»Von A wie Alge bis Z wie Zito, wie ein serbischer heiliger Kuchen heißt: Man entdeckt schlichte Gerichte, von denen man nie gehört hat und die einem manchmal sogar das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Zum Glück haben die Herausgeber diese Neuauflage kommentiert und mit aktualisierten Angaben ergänzt.« Katrin Krämer, Bremen Zwei