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Wir weigern uns, Feinde zu sein

Hoffnungsgeschichten aus einem zerrissenen Land

Erschienen am 16.03.2020, 1. Auflage 2020
Auch erhältlich als:
14,99 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783761565049
Sprache: Deutsch
Umfang: 223 S.
Format (T/L/B): 2 x 22 x 14.1 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Viele Menschen in Palästina und Israel wollen sich nicht zu Feinden machen lassen. Sie wünschen sich nichts sehnlicher als Frieden. Rainer Stuhlmann erzählt von bewegenden menschlichen Schicksalen. Von ihrer Verzweiflung und ihrer Hoffnung. Ein Blick hinter die Schlagzeilen.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Neukirchener Verlagsgesellschaft
Neukirchener Verlagsgesellschaft
info@neukirchener-verlage.de
Andreas-Bräm-Str. 18/20
DE 47506 Neukirchen-Vluyn

Rezension

"Die Debatte um die Jerusalemausstellung des Jüdischen Museums Berlin, der neue Konflikt um das Werk des postkolonialen Theoretikers Achille Mbembe, sowie die Auseinandersetzung um das Konstrukt eines israelbezogenen Antisemitismus" verunsichern derzeit die Öffentlichkeit. Ist Kritik an Maßnahmen der israelischen Regierung bereits antisemitisch? Welche vernünftige, moralisch vertretbare Meinung können sich Menschen zu eigen machen, die dem christlichen Glauben angehören und aus ihm auch politische Konsequenzen ziehen? Und das, ohne irgendeiner Form von Antijudaismus oder Antisemitismus Vorschub zu leisten? Pfarrer Rainer Stuhlmann, Jahrgang 1945, war fünf Jahre lang von 2011 bis 2016 Studienleiter im internationalen ökumenischen Dorf Nes Ammim in Israel und anschließend kommissarischer evangelischer Propst in Jerusalem. Seine soeben erschienenen Erinnerungen an diese Zeit sind der Form nach ein bestens und unterhaltsam lesbares, buntes Mosaik von Impressionen, tagebuchartigen Aufzeichnungen sowie Reflexionen, die es am Ende ermöglichen, für palästinensische Rechte einzutreten, ohne auch nur in den geringsten Verdacht zu geraten, antisemitisch zu argumentieren. Tatsächlich: Ohne Zweifel weist sogar die israelische Innenpolitik nicht in den besetzten Gebieten, sondern in den Grenzen von 1967 Besonderheiten auf, die mindestens merkwürdig anmuten. So berichtet Stuhlmann zum Beispiel, dass in jedem Staat der Erde neugeborene Kinder eine Geburtsurkunde erhalten mit Ausnahme Israels, was zumal für nichtjüdische Eltern, Bürger des Staates Israel, eine schwere Belastung darstellt. Gegen diese und ähnliche Maßgaben wehren sich neuerdings sogar im weitesten Sinne linksstehende evangelikale Christen, die sich alle zwei Jahre zu einer viertägigen theologischen Konferenz in Bethlehem unter dem Titel Christus am Grenzkontrollpunkt versammeln. Die Teilnahme an diesem Konferenzzyklus gibt Stuhlmann zudem die Gelegenheit, sich eben auch kritisch mit dem Christlichen Zionismus auseinanderzusetzen. Auffallend an dieser linksevangelikalen Konferenz war hier die Offenheit der Teilnehmer für den in diesen Kreisen eher ungewöhnlichen interreligiösen Dialog mit Juden und Muslimen. Tatsächlich so Stuhlmanns Erfahrung beeindruckten in diesem Zusammenhang palästinensische Christen dadurch, dass sie sich weigern, Feinde zu sein und zudem eine Juden und Araber umgreifende Gedenkkultur entwickeln. In diesem Zusammenhang kann ein christlicher Theologe wie Stuhlmann es nicht vermeiden, sich auch mit der Judenfeindschaft Martin Luthers auseinanderzusetzen. Indes: Seine wohlmeinende Überlegung, dass Luther, wäre er auch nur einmal in einer Synagoge gewesen, keine so antijüdische Lehre entwickelt hätte, zeugt von einer gewissen Unkenntnis: Waren es doch die Mitteilungen des jüdischen Konvertiten Anton Margarita, die Luthers Antisemitismus deutlich verschärften. Abgesehen davon überzeugen Stuhlmanns weitere Reflexionen zum Thema Antisemitismus. Das führt zur Diskussion einer Frage, bei der der Autor damals noch nicht wissen konnte, wie heftig sie in der Öffentlichkeit seit den Angriffen auf Achille Mbembe und dessen Annahme, die israelische Besatzungspolitik in der Westbank gleiche der südafrikanischen Apartheid, diskutiert werden sollte. Stuhlmann behandelt dieses heikle Thema und stellt fest, dass das Unrecht in Palästina nicht kleiner sei als seinerzeit im südlichen Afrika, aber, so der Autor, im Unterschied dazu gründet es nicht auf einer rassistischen Ideologie. Insofern sei das Label Apartheid irreführend, sei doch die Situation der Palästinenser [und zwar in den besetzten Gebieten, nicht im Staat Israel, M. B.] vergleichbar auch mit anderen Unrechtssituationen, zum Beispiel mit der der Kurden innerhalb und außerhalb der Türkei, ohne dass wir deren Situation Apartheid nennen. Bei alledem bekennt sich Stuhlmann zu der Aussage, dass die Errichtung des Staates Israel vor nunmehr mehr als siebzig Jahren ein Zeichen der Treue Gottes sei, indes: Ich verleihe ihm [dem Staat, M.B.] keinen göttlichen Glanz. Damit sind nun schwierigste Fragen einer Theologie der Geschichte angesprochen, die zu erörtern Stuhlmanns Buch eine ebenso überzeugende wie bestens lesbare Einleitung darstellt." (Zeitzeichen, Micha Brumlik, 07.2020)

"Das Buch ist kein konfessionskundliches oder rechtshistorisches Werk, sondern vielmehr eine allgemein verständliche und leicht lesbare Sammlung wirklicher Hoffnungsgeschichten, die Mut machen, selbst in den Dialog einzutreten und die jeweils eigenen Loyalitäten immer wieder neu zu hinterfragen. Wer sich heute (zum ersten oder zum wiederholten Mal) auf eine Reise nach Israel oder Palästina macht, sollte Stuhlmanns Büchlein unbedingt zur Vorbereitung lesen. Vor allem dann, wenn er schon (allzu) genau zu wissen meint, wem seine Solidarität dabei gilt." (Aus: Gemeindebrief der Jerusalemer Gemeinde, Dr. Uwe Gräbe)

Die Hoffnungsgeschichten aus einem zerrissenen Land sind Geschichten aus dem Alltag von Israelis und Palästinensern. Fernab der Berichte aus den Medien und der plakativen Denk-Axiome, nimmt uns Stuhlmann mit auf Entdeckungsreise der besonderen Art: Menschen mit ihren Schicksalen, die sich nichts sehnlicher wünschen als Frieden. (...) Für alle, die sich mit dem Thema Israel, Palästina und den Nahost-Konflikten beschäftigen, ist dieses Buch ein "must-have"! Und es ist ein Buch für alle, die davon träumen, dass auch in ihrem Umfeld Veränderungen möglich sind und Hoffnungsgeschichten geschrieben werden. (Aus: Die Gemeinde, Lars Tietgen, 20.09.2020, S. 18)

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