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Schellings frühe Paulus-Deutung

Schellingiana 29

Erschienen am 08.04.2019, 1. Auflage 2019
88,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783772828577
Sprache: Deutsch
Umfang: VIII, 396 S.
Format (T/L/B): 1.2 x 23.6 x 15.5 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

Mit diesem Band liegt die erste systematische Untersuchung der frühen biblisch-exegetischen Schriften aus Schellings Schul- und Tübinger Studienzeit (1787-1795) vor. Diese Schriften stellt Arnold in den Horizont der komplexen Problemgeschichte der Spätaufklärung: Neben der generellen Herausforderung der Theologie durch die Rezeption Kants waren im Vorfeld Grundsatzdebatten zur Authentizität und zum göttlichen Autoritätsanspruch der Bibel aufgebrochen. Dabei zeigt Arnold, dass Schelling diese Kontroversen intensiv rezipiert und zu einer eigenen hermeneutischen Methodik ausgearbeitet hat. Schellings aus dieser Auseinandersetzung entwickelte Theorie der Schriftinterpretation, der christlichen Religion und des Glaubensbegriffs ist gerade auch für das Verständnis seines späteren geschichts- und moralphilosophischen uvres bedeutsam.

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Leseprobe

https://www.frommann-holzboog.de/sites/fh/files/public/downloads/arnold-2019-02-22.pdf

Inhalt

Inhalt Einleitung: Quellenlage und forschungsgeschichtlicher Überblick I. TEIL: Die Entstehungsgeschichte der wissenschaftlichen Hermeneutik und spezieller theologischer Auslegungslehren seit der Frühaufklärung 2. Geschichtlicher Abriss der hermeneutischen Theoriebildung des 17. und 18. Jahrhunderts 2.1 Vorbemerkungen 2.2 Die Grundlegung moderner Interpretationslehren: Die hermeneutica generalis Dannhauers und Claubergs 2.2.1 Allgemeine Konzeption 2.2.2 Media hermeneutica 2.2.3 Analysis (Logik) 2.3 Hermeneutik als Implikat der sprachphilosophischen Logik – Die Zeichenlehre Gottfried Wilhelm Leibniz’ 2.3.1 Einleitung 2.3.2 Leibniz’ hermeneutisches System 2.4 Die Genese spezieller, v. a. theologischer Hermeneutiken und das Zurücktreten der formal-logischen Methodik 2.4.1 Die Rationalität als Auslegungskriterium und Prüfstein der intentio auctoris – Grundlagen der Hermeneutik Wolffs 2.4.2 Die Wende zum Auslegungssubjekt und Entdeckung der Perspektivität – Die ars interpretandi Chladenius’ 2.4.3 Christus als Auslegungskriterium. Das Zurücktreten alleiniger Begriffsanalysen und der intentio auctoris bei Luther und in der pietistischen Hermeneutik II. TEIL: Die Entwicklung von Schellings biblischer Hermeneutik und sein Paulusverständnis im Kontext der Tübinger Theologie 3. Historische Einleitung: Studium und Lehre am Tübinger Stift um 1790 anhand der sozialen, religions- und bildungspolitischen Gegebenheiten 4. Biblische Theologie und Exegese am Tübinger Stift im Kontext der Entwicklungsgeschichte der hermeneutischen Theoriebildung 4.1 Die biblische Hermeneutik Gottlob Christian Storrs 4.1.1 Methodische Prinzipien 4.1.2 Prinzipielle und historische Wahrheit der Schrift in problemgeschichtlichem Kontext 4.1.3 Die prinzipielle Wahrheit der Schrift 4.1.4 Die historische Wahrheit der Schrift 4.2 Storrs Auseinandersetzung mit dem kritischen Programm Kants 4.2.1 Die vorangegangene Kant-Rezeption an der Tübinger Fakultät 4.2.2 Storrs Hauptwerk zur kantischen Philosophie 4.3 Alttestamentliche Bibelwissenschaft und Orientalistik 4.3.1 Schellings Professor für Exegese Christian Friedrich Schnurrer 4.3.2 Schnurrers biblische Hermeneutik und Forschungsleistungen im Kontext der zeitgenössischen Positionen 5. Der Bildungsweg und die biblisch-hermeneutische Entwicklung Schellings als Voraussetzung seiner Auseinandersetzung mit Paulus 5.1 Schellings Bebenhäuser Jahre 5.2 Schellings Wechsel zum Studium nach Tübingen 5.2.1 Die frühe Fokussierung auf Philologie, Exegese und klassische antike Literatur 5.2.2 Der Weg zur vollständigen Historisierung des Alten Testaments. Die sukzessive Ausformung Schellings eigener Hermeneutik 6. Schellings Interpretation der paulinischen Theologie unter besonderer Berücksichtigung der biblischen Hermeneutik Storrs und Semlers 6.1 Einleitung 6.2 Der ›Sinn‹ biblischer Texte am Beispiel des Römerund Galaterbriefs 6.2.1 Die Voraussetzung: Text- und Literarkritik im Spannungsfeld von Urtext und lectio difficilior 6.2.2 Historische Vorstellungsarten – Von der Textund Literarkritik der Paulusbriefe zur Sinnermittlung in der Exegese 6.3 Die ›Wahrheit‹ des Römer- und Galaterbriefs 6.3.1 Paulus und die Geschichtlichkeit von Judentum und Christentum 6.3.2 Schellings Verständnis des Apostelamtes Pauli 6.4 Die Kritik an der klassischen Lehrbildung und Neubestimmung der paulinischen Theologie 6.4.1 Die allgemeine Bestimmung von Schellings Glaubensbegriff im Kontext der paulinischen Rede von πίστις und πνεῦμα 6.4.2 Schellings Kritik an der klassischen Lehrbildung hinsichtlich der dogmatischen Implikationen der Paulusbriefe 6.4.3 Schellings Neubestimmung der paulinischen Theologie – Das Christentum als Religion wahrer Sittlichkeit 6.4.4 Schellings Wahrheitsbestimmung der paulinischen Theologie im Licht der historiographischen Hermeneutik Semlers III. Teil Ausblick 7. Skizze der werkinternen Wirkungsgeschichte der theologischen Jugendschriften Schellings 8. Theologisch-kirchlicher Offenbarungsbegriff und transzendental-philosophische Kritik. Schellings sukzessive Abkehr von der Theologie ab 1795 8.1 Kantische Postulatenlehre und göttliche Wahrheiten – Schellings Abhandlung Über Offenbarung und Volksunterricht 8.2 Kantische Moralphilosophie und theoretische (Un-)Erkennbarkeit Gottes – Schellings Philosophische Briefe in Opposition zu Storr 8.3 Die Vollendung des kantischen Systems – Die frühe Rezeption Fichtes (und Spinozas) 8.4 Resümee Abbildungsverzeichnis Bibliographie Quellen Sekundärliteratur Namenregister Sachregister