Erich Moritz von Hornbostel zählt als jahrzehntelang führender Vertreter der systematischen Musikwissenschaft zu jenen Musikologen, die bereits in einer relativ frühen Entwicklungsphase musikwissenschaftlichen Denkens zu einem ausserordentlichen komplexen Verständnis von Musik gelangten. Die bislang nur als Zeitschriftenartikel, Rezensionen etc. verstreuten Einzelpuplikationen Hornbostels ließen kaum die Möglichkeit für einen Einblick und die Würdigung seines Gesamtschaffens. Die vorliegende Veröffentlichung versucht hier Abhilfe zu schaffen. Sie verfolgt vor allem ein dokumentarisches Ziel: die, in dieser Form erstmalige, Herausgabe der theoretisch, methodologisch wichtigsten Schriften Hornbostels. Damit wird der Versuch unternommen, die Grundlinien in Hornbostels Denken biographisch-diachronisch wie sachlich-logisch sichtbar zu machen. Zugleich wird auch eine theoretische Neubewertung von Hornbostels wissenschaftlicher Leistung angestrebt.