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Rekonstruktive Sozialforschung

Einführung in qualitative Methoden

Erschienen am 29.03.2021, 10. Auflage 2021
26,90 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783825287856
Sprache: Deutsch
Umfang: 320 S., 11 s/w Illustr.
Format (T/L/B): 2 x 24 x 17 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Die Gegenüberstellung von qualitativ und quantitativ, welche als zentrale Leitdifferenz die Auseinandersetzung in der empirischen Sozialforschung wesentlich bestimmt, erscheint methodologisch wenig begründet. Zentrale Differenzen lassen sich eher mit der Gegenüberstellung von rekonstruktiven und standardisierten Verfahren fassen. Das Buch stellt drei Wege rekonstruktiver Sozialforschung mit ihren Unterschieden und Gemeinsamkeiten vor: das Narrative Interview, die Objektive Hermeneutik und vor allem die Dokumentarische Methode. Es werden grundlegende Anforderungen diskutiert, welche an Methodologie und Forschungspraxis rekonstruktiver Sozialforschung zu stellen sind. Im Zentrum steht die vom Verfasser selbst entwickelte Dokumentarische Methode in ihren methodologischen Grundlagen und forschungspraktischen Verfahrensweisen im Bereich der Textinterpretation (insbesondere der Gesprächsanalyse und Gruppendiskussion) sowie der Bild- und Videointerpretation.

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Autorenportrait

Ralf Bohnsack, Dr. rer. soc., Dr. phil. habil., Dipl. Soz., ist emeritierter Universitätsprofessor a. D. der Freien Universität Berlin.

Inhalt

Vorwort zur zehnten Auflage 9 1. Einleitung 13 2. Rekonstruktive Verfahren in der empirischen Sozialforschung im Unterschied zu hypothesenprüfenden Verfahren 17 2.1 Zur Methodologie hypothesenprüfender Verfahren 18 2.2 Zur Kritik an den hypothesenprüfenden Verfahren 21 2.3 Zur Methodologie rekonstruktiver Verfahren 24 2.4 Zur Rekonstruktion der Rekonstruktion 28 3. Dokumentarische Methode 35 3.1 Zur Forschungspraxis der dokumentarischen Methode 35 3.2 Zur Methodologie dokumentarischer Interpretation 60 Der prekäre Charakter alltäglicher Verständigung: Beiträge der Ethnomethodologie 60 Verstehen und Interpretieren: konjunktive und kommunikative Erfahrung 62 Konjunktive Erfahrung und Kollektivität 64 „Einklammerung des Geltungscharakters“ und Reflexion 67 Zur Analyse von biographischen Interviews, Protokollen und Fachtexten 69 Habitualisierte Stile und intendierte Ausdrucksstile 70 Konjunktion und Distinktion 71 4. Objektive Hermeneutik 73 4.1 Zur Verfahrensweise der objektiven Hermeneutik 77 4.2 Zur Rekonstruktion der Methode der objektiven Hermeneutik 83 5. Zu einigen Unterschieden von dokumentarischer Methode und objektiver Hermeneutik 87 6. Narratives Interview 95 6.1 Zu den erzähltheoretischen Grundlagen des narrativen Interviews 96 6.2 Zu den biographietheoretischen Grundlagen des narrativen Interviews 100 7. Gruppendiskussionsverfahren und Gesprächsanalyse 109 7.1 Gruppendiskussionsverfahren und Milieuforschung 109 7.2 Unterschiede von Gruppendiskussion und narrativem Interview 117 7.3 Exkurs: Die Gesprächsanalyse der dokumentarischen Methode im Kontext soziolinguistischer Verfahren 125 Das Gespräch als ein sich selbst steuerndes System 125 Im Gespräch werden konjunktive Erfahrungsräume aktualisiert 125 Parallelen der dokumentarischen Gesprächsanalyse zur Kontextualisierungs-Analyse 126 Zur Dramaturgie des Diskurses in der dokumentarischen Gesprächsanalyse: Fokussierungsmetaphern 127 Zur Diskursorganisation in der dokumentarischen Gesprächsanalyse 128 Diskursbewegungen und Diskurseinheiten 128 Differenzen zwischen der dokumentarischen Gesprächsanalyse und der Gesprächsanalyse bei Goffman 130 „Gemeinsames Sprechen“ in der soziolinguistischen Gesprächsanalyse und kollektive Orientierungen in der dokumentarischen Gesprächsanalyse 130 „Speech Communities“, „Communities of Practice“ und konjunktive Erfahrungsräume 131 8. Verstehen – Interpretieren – Typenbildung 133 8.1 Arbeitsschritte der Textinterpretation 138 Formulierende Interpretation 138 Reflektierende Interpretation 139 Fallbeschreibung 143 Typenbildung 145 8.2 Typenbildung als Prozessanalyse 148 8.3 Soziogenetische, sinngenetische und kausalgenetische Typenbildung 154 9. Qualitative Verfahren der Bildinterpretation und dokumentarische Methode 159 Die Marginalisierung des Bildes in den qualitativen Methoden 159 Verständigung durch das Bild versus Verständigung über das Bild 160 Ikonologie und dokumentarische Methode 162 Abbildende und abgebildete Bildproduzent(inn)en 164 Ikonik und dokumentarische Methode 164 Korrespondenz zwischen wichtigen Methodologien der Bildinterpretation 166 Die ,Einklammerung‘ des ikonografischen bzw. konnotativen Sinngehalts 166 Zur Rekonstruktion der formalen Bildkomposition 170 Sequenzanalyse versus Kompositionsvariation 172 Atheoretisches Wissen und dokumentarische Methode 173 10. Dokumentarische Video- und Filminterpretation 177 Grundlagen der Video- und Fiminterpretation 178 Der Zugang zum impliziten Wissen und zur Eigenlogik des Visuellen 180 Die korportierten Praktiken der abgebildeten Bildproduzent(inn)en 181 Die Gestaltungsleistungen der abbildenden Bildproduzent(inn)en: Einstellung und Montage 185 Relationierung von Relationen als Prinzip dokumentarischer Interpretation 189 11. Aspekthaftigkeit, Standortgebundenheit und Gültigkeit der Interpretation 193 12. Praxeologische Methodologie 207 Die umfassende Verankerung der wissenschaftlichen Erkenntnis in der sozialen Praxis 208 Implizites Wissen und die Paradigmenabhängigkeit der Erkenntnis 211 Implizites Wissen als Fehlerquelle und als unabdingbare Voraussetzung für Erkenntnis 212 Das Modell der Textinterpretation, die Generierung von Erkenntnis und die Kontrolle des Vorwissens 214 Zwei Wege der Erkenntnisgenerierung: „Abduktion“ und „qualitative Induktion“ 217 Erkenntnisgenerierende Forschungsstile und die komparative Analyse 218 13. Anhang 227 13.1 Reflexive Prinzipien der Initiierung und Leitung von Gruppendiskussionen 227 Gruppendiskussionen als methodisch kontrollierte Verschränkung zweier Diskurse 227 Beispiele der Initiierung und Leitung von Gruppendiskussionen 231 13.2 Exemplarische Interpretation einer Textpassage 232 Transkript der Passage: Differenzierungsstunde 233 Formulierende Interpretation 240 Reflektierende Interpretation 241 Zusammenfassung einiger zentraler Rahmenkomponenten des Tischgesprächs 254 13.3 Richtlinien der Transkription von Texten: TiQ 255 13.4 Exemplarische Bildinterpretationen 257 Exemplarische Bildinterpretation I 258 Exemplarische Bildinterpretation II 269 13.5 Prinzipien der Videotranskription und das System MoViQ 278 Interpretation, Transkription und Protokoll 278 Das Transkriptionssystem MoViQ 279 13.6 Arbeitsschritte dokumentarischer Video- und Filminterpretation 281 Zur Auswahl der für die Interpretation relevanten Sequenzen und Fotogramme 282 Überblick über die Arbeitsschritte im Ablauf 284 Arbeitsschritte im Bereich von Videos und Filmen als Eigenprodukte der Erforschten 284 Arbeitsschritte im Bereich von Videos als Erhebungsinstrument 285 Literaturverzeichnis 287 Sachregister 315

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