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Das wahre Leben ist die Literatur'

Konzepte radikaler Autorschaft von Jean Paul bis Robert Walser. Essay

Erschienen am 15.01.2020, 1. Auflage 2020
18,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783826069239
Sprache: Deutsch
Umfang: 132 S.
Format (T/L/B): 1 x 22.5 x 14 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der Essay knüpft an die Jean-Paul-Biographie des Verfassers von 2013 an. In ihr wurde das Leben des Schriftstellers als ganz von seinem Schreiben, seiner Autorschaft her definiertes verstanden. Von dieser Moderne um 1800 in Deutschland ergeben sich erstaunliche Parallelen zu der in Frankreich um 1900, zu Marcel Prousts das Leben verbrauchender Arbeit, die er die Suche nach der verlorenen Zeit nennt. Ein Höhepunkt der Literaturkritik des 20. Jahrhunderts ist Elias Canettis Analyse der Schreibprozesse bei Kafka - diese vielleicht eindringlichste Analyse zur Entstehung lebenaufzehrender Literatur überhaupt steht bei den vorliegenden Betrachtungen Pate. Der Blick in den bislang noch unveröffentlichten Nachlass Canettis ermöglicht eine Vertiefung des Verständnisses. Gottfried Kellers 'Realismus' kann als Einspruch gegen derlei Absolutheitsansprüche der Literatur gegenüber der Wirklichkeit gelesen werden. Allerdings wird dieses satirische Verlachen seinerseits durch Zweideutigkeit hintertrieben. Dies scheint auch Robert Walser erkannt zu haben, ein hellsichtiger Leser Gottfried Kellers ebenso wie Jean Pauls und seinerseits ein Virtuose der Anverwandlung des Lebens als Literatur.

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Autorenportrait

Helmut Pfotenhauer ist Professor i.R. für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Würzburg. Er war Präsident der Jean-Paul-Gesellschaft und ist Mitherausgeber der Historisch-kritischen Jean-Paul-Ausgabe, Werke. Seit 2006 ist er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.